Die Menschen in Island sind am (heutigen) Samstag zur Wahl eines neuen Präsidenten aufgerufen. 235’000 stimmberechtigte Bürger entscheiden bei der Direktwahl zwischen sechs Kandidaten. Als Hauptkonkurrenten gelten Amtsinhaber Olafur Ragnar Grímsson und die 37-jährige Journalistin und Moderatorin Thora Arnorsdottir.
Nach Umfragen gilt die Wiederwahl Grímssons aber als wahrscheinlich. Das Wahlergebnis wird für den frühen Sonntagmorgen erwartet.
Im Falle eines Sieges würde der 69-Jährige seine fünfte Amtszeit antreten. Bei der bislang letzten Wahl im Jahr 2008 war er in Ermangelung eines Gegenkandidaten im Amt verblieben. Kurz darauf wurde das Land mit seinen 320’000 Einwohner jedoch hart von der Finanzkrise getroffen.
Vor diesem Hintergrund erklärte Arnorsdottir, das Land brauche nach den folgenden Wirtschaftskrise und dem Zusammenbruch der drei grössten Banken einen Wandel.
Medienberichten zufolge hatte Grímsson selbst auf dem Höhepunkt der Krise angesichts der „Probleme unserer Nation“ auf 15 Prozent seiner Bezüge verzichtet. Zugleich stellt sich Grímsson gegen die EU-Pläne der Regierung in Reykjavik. Diese hat ein EU-Beitrittsgesuch für die Inselrepublik im Nordatlantik eingereicht.