Der Thriller «Victoria» ist der grosse Sieger der Verleihung des 65. Deutschen Filmpreises. Der Film räumte sechs goldene Lolas ab. Auch der Schweizer Schauspieler Joel Basman gehörte zu den in Berlin geehrten Preisträgern.
Der Echtzeit-Thriller «Victoria» erhielt alle wichtigen Preise: Bester Film, beste Regie für Sebastian Schipper, bester Hauptdarsteller für Frederick Lau und beste Hauptdarstellerin für Laia Costa. Auch die Filmmusik und die Kamera wurden ausgezeichnet. Das formal Besondere an «Victoria» ist, dass der Film aus einer einzigen 140-minütigen Kameraeinstellung besteht.
Der 25-jährige Basman erhielt eine goldene Lola für seine Rolle in «Wir sind jung. Wir sind stark.» von Burhan Qurbani. Der Film erzählt am Beispiel einer Gruppe Jugendlicher die ausländerfeindlichen Ausschreitungen rund um die Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock, bei denen im August 1992 während mehrere Tagen Brände gelegt und Ausländer angegriffen worden waren. Der Kinostart des Films war im vergangenen Januar.
Basman war erst kürzlich mit dem Prix Walo ausgezeichnet worden. Er erhielt den Preis als bester Schauspieler für seine Rolle im Kinodrama «Dawn».
Den Einstieg ins Filmgeschäft machte Basman als Jugendlicher über die Fernsehserie «Lüthi und Blanc» und seinem ersten Kinofilm «Mein Name ist Eugen» 2004. Seither hat er zahlreiche Filme gedreht und wurde schon mehrmals ausgezeichnet für seine schauspielerischen Leistungen.
Den Preis für die beste weibliche Nebenrolle erhielt Nina Kunzendorf für ihre Rolle in Christian Petzolds Holocaust-Drama «Phoenix». Die 43-Jährige nahm den Preis am Freitagabend in Berlin bei der Verleihung des 65. Deutschen Filmpreises entgegen.
Preis für Schweiger
Til Schweiger wurde für seine Alzheimer-Tragikomödie «Honig im Kopf» mit der Goldenen Lola für den «besucherstärksten Film des Jahres» ausgezeichnet. Schweiger nahm die undotierte Auszeichnung bei der Verleihung des 65. Deutschen Filmpreises in Berlin entgegen.
Knapp sieben Millionen Kinogänger haben «Honig im Kopf» mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle gesehen. Für das Rennen um den besten Spielfilm hatte Schweiger seinen Film unter anderem wegen früherer Differenzen mit der Deutschen Filmakademie nicht eingereicht.