Bayern München und Borussia Dortmund ermitteln den zweiten Cupfinalisten neben Eintracht Frankfurt. Die Münchner wollen nach dem Out in der Champions League ihre Chance auf das Double wahren.
Im grossen Duell zwischen Titelverteidiger Bayern München und Borussia Dortmund mit dem Schweizer Nationalkeeper Roman Bürki wird am Mittwochabend (20.45 Uhr) in München der Favorit für den deutschen Cupfinal am 27. Mai im Berliner Olympiastadion ermittelt. Anders als noch beim klaren 4:1-Sieg der Münchner vor 18 Tagen in der Bundesliga wird eine engere Partie erwartet.
«Dortmund ist eine gefährliche Mannschaft. Wir müssen aufpassen», mahnte Bayern-Coach Carlo Ancelotti. Sein Dortmunder Kollege Thomas Tuchel ist mit einem guten Gefühl nach München angereist: «Die Empfindung ist, dass wir bereit sind für ein grosses Match.»
Vier sieglose Partien und das Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid haben bei den Bayern Spuren hinterlassen. Personell und mental wirkt das Team angeschlagen. Aber die Bayern sind berühmt dafür, gerade in Drucksituationen Grosses leisten zu können.
«Ich liebe die grossen Spiele, diese wichtigen Spiele, dafür lebst du als Spieler», sagt Arjen Robben.
«Ich liebe die grossen Spiele, diese wichtigen Spiele, dafür lebst du als Spieler», sagte Arjen Robben, der in zahlreichen grossen Partien gegen den BVB eine Schlüsselrolle spielen konnte. Der BVB zieht Kraft aus seinem jüngsten 3:2-Erfolg in Mönchengladbach. «Die Stimmung war sehr ausgelassen», berichtete Tuchel. Er weiss dennoch um die Schwere der Auswärtsaufgabe: «München ist eine grosse Hürde.»
Seit 2012 kommt es alljährlich zum Cupfight zwischen den beiden deutschen Topklubs. Und bis auf das triumphale 5:2 des BVB im Final vor fünf Jahren war es stets spannend; dreimal ging es in die Verlängerung, zweimal sogar ins Penaltyschiessen.
An das von 2015 erinnern sich die Bayern gar nicht gerne. Es endete 0:2 – alle vier Münchner Schützen scheiterten vom Penaltypunkt – der BVB gewann das Halbfinal in München. Im Endspiel 2016 konnten dann die Bayern in Berlin einen 4:3-Erfolg im Penaltyschiessen bejubeln.
Aubameyang gegen Lewandowski
Natürlich stehen die Toptorjäger der Bundesliga im Fokus: 27:26 heisst es für BVB-Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang im Wettschiessen mit Bayern-Stürmer Robert Lewandowski. «Beide Spieler sind mit einer exzellenten Quote wichtig für ihre Mannschaften», urteilt Bayern-Kapitän Philipp Lahm.
Beim 4:1 vor 18 Tagen war Lewandowski als Doppeltorschütze der Gewinner. Die Verletzung an der Schulter, die sich der Pole damals zuzog, schwächt ihn aber weiterhin empfindlich. Im deutschen Cup hat Lewandowski im laufenden Wettbewerb schon fünfmal zugeschlagen – Aubameyang dagegen noch gar nicht.
«Jeder, der Fussball mag, muss es lieben, Philipp Lahm beim Spielen zuzusehen», sagt BVB-Trainer Tuchel.
Ein BVB-Trumpf soll Marco Reus sein, der beim 1:4 vor knapp drei Wochen verletzt fehlte. «Kaum spielt er wieder, schiesst er entscheidende Tore für uns», schwärmte Tuchel: «Marco ist bereit für ganz besondere Dinge. Wir brauchen ihn in Topform.» Reus möchte mit aller Macht in den Final, denn auch mit 27 Jahren wartet der 29-fache Internationale sehnsüchtig auf seinen ersten Titelgewinn.
Den Champions-League-Final am 3. Juni in Cardiff war das Traumziel von Philipp Lahm zum Ende seiner Karriere. Jetzt soll der Cupfinal den Schlusspunkt bilden. Der 33-jährige Verteidiger könnte zum siebten Mal den Cup gewinnen und damit mit Rekordsieger Bastian Schweinsteiger gleichziehen.
BVB-Coach Tuchel bescheinigte Lahm einen «Status als Legende» und outete sich als Fan des Münchners: «Jeder, der Fussball mag, muss es lieben, Philipp Lahm beim Spielen zuzusehen. Er war immer eine tragende Figur.»