Der Priester Giancarlo Pirini hat seit Jahresbeginn in seiner 1000 Seelen zählenden Pfarrei im Norden Italiens kein einziges Hochzeitspaar am Altar stehen gehabt. Deshalb greift der Pfarrer von Volania in der Region Emilia Romagna nun zu einem unorthodoxen Mittel.
Er bietet Paaren 500 Euro an, wenn sie sich zum Ja-Wort entschliessen. Bolognas Tageszeitung „Il Resto del Carlino“ bezeichnete dies am Dienstag als Beteiligung an den Hochzeitsausgaben.
1960 wurden in der Gemeinde noch 17 Hochzeiten pro Jahr zelebriert, wie die Zeitung den Pfarrer zitierte. im Laufe der Jahre seien es immer weniger Hochzeiten geworden. Viele Paare hätten finanzielle Schwierigkeiten. „Daher wollen wir als Pfarrei einen kleinen Beitrag leisten“, sagte Pirini.
In Italien sinkt die Zahl der Eheschliessungen stetig. 217’185 Hochzeiten wurden 2010 gefeiert, das sind 13’000 weniger als im Vorjahr. 63,1 Prozent der Paare heiraten in der Kirche. Dieser Prozentsatz ist in Süditalien mit 77,6 Prozent weit höher als im Norden, wo es lediglich 51,4 Prozent an den Altar zieht.