Die Organisation Pro Bahn Schweiz fordert den Bund in einer Resolution auf, dass die SBB bei Billettkontrollen mehr Augenmass und Kulanz an den Tag legen solle. Kundinnen und Kunden sollten nicht wie Kriminelle behandelt werden, kritisiert die Organisation.
In letzter Zeit hätten sich Beschwerden über die Behandlung von Bahnreisenden ohne Billett gehäuft, teilte Pro Bahn Schweiz am Sonntag mit. Oft seien defekte Billettautomaten oder Probleme beim Lösen am Automaten Gründe, weshalb jemand ohne gültiges Billett im Zug sitze.
Für die Organisation handelt es sich in diesen Fällen jedoch um technische Mängel bei der Infrastruktur der SBB oder Versehen, die im täglichen Leben vorkämen. Doch vermittle die SBB durch ihr rigoroses Verhalten den betroffenen Kunden den Eindruck, sie seien Schwarzfahrer.
Vor dieser Behandlung seien weder Touristen an den Flughäfen gefeit noch Reisende, die die Fahrt mit dem elektronischen Retourbillett nicht am vorgesehenen Tag anträten.
Keine Stellungnahme der SBB
Pro Bahn Schweiz fordert den Bund als Mehrheitsaktionär der SBB zudem auf, Billettautomaten so zu programmieren, dass überall alle Zielbahnhöfe in der Schweiz angewählt werden könnten. Pro Bahn vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs.
Die SBB selbst wollte inhaltlich keine Stellung beziehen zur Resolution. Die Frage der Billettpflicht betreffe die gesamte Branche und nicht nur die SBB, erklärte Sprecher Reto Schärli am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zudem sei die Resolution an den Bund gerichtet.