Der Bauboom in der Schweiz hält an. Im dritten Quartal 2011 hat die Produktion des Baugewerbes gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,7 Prozent zugenommen. Der Umsatz nahm gar um 3,6 Prozent zu.
Auf besonders hohen Touren läuft der Hochbau, wo die Umsätze um 7,6 Prozent kletterten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. Der von öffentlichen Aufträgen geprägte Tiefbau legte um 4,3 Prozent zu, im sonstigen Baugewerbe stiegen die Umsätze um 1,9 Prozent.
Hintergrund des Baubooms in weiten Teilen der Schweiz sind die niedrigen Zinsen für Hypothekarkredite, die anhaltende Einwanderung und der steigende Wohnraumbedarf pro Einwohner.
Allein im Bauhauptgewerbe stiegen die Umsätze laut der ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Quartalserhebung des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV) um 1,7 Prozent auf über 5,6 Mrd. Franken. Wachstumstreiber waren demnach der Tiefbau (+6,7 Prozent) und der Wohnungsbau (+2,2 Prozent). Weiterhin stark abgenommen habe der Wirtschaftsbau (-11,5 Prozent).
Die Unterschiede zu den BFS-Ergebnissen begründete Silvan Müggler, Leiter Wirtschaftspolitik beim SBV, auf Anfrage damit, dass der SBV nur das Bauhauptgewerbe auswerte. Dieses profitiere etwa weniger von Renovationen als das Ausbaugewerbe. Zudem bestünden methodische Unterschiede, so verzichte der SBV auf eine Bereinigung nach der Zahl der Arbeitstage und auch Generalunternehmungen seien nicht berücksichtigt.
Auftragsbücher prall gefüllt
Für die nächsten Quartale rechnen die Firmen im Bauhauptgewerbe mit stabilen bis leicht steigenden Umsätzen. Positiv stimmt der weiterhin stark anschwellende Auftragseingang (+12,8 Prozent) sowie die sehr hohe Zahl der baubewilligten Wohneinheiten (knapp 45’000 bis Oktober).
Trotz der höheren Bautätigkeit sank die Zahl der Festangestellten auch im dritten Quartal. Innert Jahresfrist beträgt der Rückgang knapp 3 Prozent. Darin widerspiegelt sich laut Baumeisterverband der langfristige Trend zu vermehrtem Einsatz von Maschinen, vorgefertigten Bauteilen sowie zu höher qualifiziertem Personal.