Jean-Pierre Danthine ist zurück an der Columbia-Universität in New York. Seit dieser Woche gibt der frühere Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine Vorlesung mit dem Titel «Zentralbanken nach der Krise: eine europäische Perspektive».
Das Ziel des Vorlesung ist es, Schlüsse zu ziehen aus den Erfahrungen Danthines, der von 2010 bis im Juni 2015 SNB-Direktoriumsmitglied war. Eine «unglaublich intensive» Zeit, wie es in der Beschreibung auf der Website der Columbia Business School heisst.
Bevor er als Professor Makroökonomie und Finanztheorie an der Universität Lausanne unterrichtete, war Danthine schon einmal an der amerikanischen Universität gewesen. Während seiner Zeit bei der SNB führte er zuerst das 3. Departement, das sich vor allem mit den Aktivitäten an den Finanzmärkten beschäftigt, und dann das 2. Departement, das sich um die Finanzstabilität kümmert.
Pensionierung
Der Waadtländer mit belgischen Wurzeln stand an der Front, als die SNB am 6. September 2011 den Euro-Mindestkurs einführte. Während seines Mandats habe die Schweiz auch als erstes Industrieland einen antizyklischen Kapitalpuffer eingeführt, unterstrich Danthines neuer Arbeitgeber.
Unter den Themen der Vorlesung sind auch die Rettung der UBS und die Abschaffung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar 2015 und die darauf folgenden Turbulenzen an den Finanzmärkten. Auch die Einführung von Negativzinsen wird behandelt.
Der 65-jährige Danthine war im vergangenen Juni bei der SNB pensioniert worden. Den frei gewordenen lateinischen Sitz übernahm die Genferin Andréa Maechler am 1. Juli.