Das Projekt einer gemeinsamen Jurabogen-Polizei der Kantone Jura und Neuenburg ist rechtlich machbar. Die beiden Parlamente sollen 2013 über die Polizei-Fusion diskutieren. Bis 2014 soll diese an die Urnen kommen – als erstes multikantonales Korps in der Schweiz.
Das Modell könnte die Polizeien anderer Kantone inspirieren, sagte der Zürcher alt Regierungsrat Markus Notter als Leiter der Steuergruppe am Donnerstag in Delsberg vor den Medien. Er verwies dabei auf Innerschweizer Polizeien mit vergleichsweise kleinen Korps.
Die Fusion soll unter dem Strich mehr Sicherheit für das gleiche Geld bringen, was auch den aktuellen Polizistenmangel lindern würde. Noch konkret auszuarbeiten ist indes die Organisation eines gemeinsamen Korps‘ mit zwei politischen Führungen, wie der Neuenburger Rechts-Professor Pascal Mahon sagte.
Zehn Prozent Polizisten aus dem Büro auf die Strassen
Von einem grossen Schritt sprach der jurassische Sicherheitsdirektor Charles Juillard, sei doch die Polizei ein edito + klartextwichtiger Faktor kantonaler Souveränität. Sein Neuenburger Kollege Jean Studer erhofft sich von einer solchen Reform mehr Effizienz zugunsten der öffentlichen Sicherheit.
Einsparungen werden angestrebt durch das Zusammenlegen der Ressourcen und den Abbau von Doppelspurigkeiten. Die Rede ist, so zehn Prozent der Personalressourcen freizumachen für Ausseneinsätze. Die Bürgernähe solle durch die Fusion nicht leiden, hiess es weiter.
Derzeit zählt das jurassische Polizeikorps 133 Angestellte, das Neuenburger Korps 480. Die beiden Polizeien haben sich bereits in mehreren Schritten angenähert: mit einem gemeinsamen Ausbildungszentrum, dem gleichen IT-Service sowie gleichen Fahrzeugen und Uniformen.
Neuenburg und Jura wären auch offen für eine spätere Aufnahme der Polizei des Berner Jura. Die Berner Regierung stand der Idee bisher ablehnend gegenüber.