Mit einem riesigen Transparent an der Fassade des Messe-Parkhauses protestierte die Gesellschaft für bedrohte Völker am Eröffnungstag der Baselworld gegen die Verwendung von «dreckigem Gold» bei der Uhren- und Schmuckherstellung.
Die Aktion erzielte die erwünschte Aufmerksamkeit nur bedingt: Pünktlich zur offiziellen Eröffnung der Baselworld brachten Aktivisten der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einer spektakulären Kletteraktion an der Fassade des Messe-Parkhauses ein riesiges Transparent mit der Aufschrift «Stop dirty gold» an. Die meisten Messebesucherinnen und -besucher nahmen die Aktion indes allenfalls mit einem kurzen Seitenblick zur Kenntnis; die zum offiziellen Eröffnungsakt angetrabte Prominenz aus Wirtschaft und Politik dürfte nichts davon mitbekommen haben. Und die Polizei liess die Aktivisten gewähren. Nach etwa anderthalb Stunden erinnerte nichts mehr an die Aktion.
Mit ihrer Protestaktion forderte die GbfV «die Schmuck- und Uhrenproduzenten auf, künftig kein Gold zu verwenden, bei dessen Abbau die Menschenrechte massiv verletzt und die Umwelt stark verschmutzt werden». Die Schweiz spiele im internationalen Goldgeschäft eine zentrale Rolle, heisst es in der Mitteilung der GbfV weiter. Vier der neun weltweit grössten Gold-Raffinerien befänden sich in der Schweiz, und diese würden rund ein Drittel des weltweit geförderten Goldes verarbeiten – «unter anderem Gold aus Regionen, in denen Gewalt ausgeübt, Menschenrechte verletzt und die Umwelt geschädigt werden.».
Lobende Worte in den Eröffnungsansprachen
Derweilen wurde in den Eröffnungsansprachen die Baselworld als weltweit wichtigste Messe der Uhren- und Schmuckbranche und im speziellen der Messeneubau einhellig gelobt. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf sagte, dass die Schweiz stolz sein könne, diese weltweit führende Veranstaltung und neu auch einer der schönsten und besten Messebauten Europas vorweisen zu können. Messe-CEO René Kamm pochte, ohne ins Detail zu gehen, einmal mehr darauf, dass die Internationalität im Standbau nicht durch zuviel Bürokratie beeinträchtig werden sollte. Und die Basler Regierungsrätin Eva Herzog bezog als eine Art soziale Geste das Reinigungspersonal in ihren Dank an alle Beteiligten mit ein.