Proteste in Madrid gegen Sparpolitik enden mit Verletzten

Tausende haben in Madrid gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung Spaniens protestiert. Mehrere Demonstrationszüge zogen am Samstag ins Zentrum der Hauptstadt. Auch in anderen Städten kam es zu Kundgebungen unter dem Motto: „Marsch der Würde“.

"Für ein soziales Europa" steht auf dem Plakat der Demonstranten (Bild: sda)

Tausende haben in Madrid gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung Spaniens protestiert. Mehrere Demonstrationszüge zogen am Samstag ins Zentrum der Hauptstadt. Auch in anderen Städten kam es zu Kundgebungen unter dem Motto: „Marsch der Würde“.

Auf Plakaten forderten die Kundgebungsteilnehmer unter anderem „Die Krise sollen die Banker zahlen“ und „Keine Kürzungen“. Die Demonstranten, von denen zahlreiche bereits seit Wochen zu Fuss nach Madrid unterwegs waren, kommen unter anderem aus den Regionen Andalusien im Süden, Katalonien im Osten, Asturien im Nordosten und der Extremadura im Westen.

Gewerkschaften sowie linksgerichtete Studentenverbände und Bürgerinitiativen hatten in mehreren Städten Spaniens zu „Märschen der Würde“ aufgerufen, um gegen Sozialkürzungen und Verarmung sowie für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit mobil zu machen.

Mehr als 60 Verletzte

Gegen Ende der Protestveranstaltung am Abend kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Polizisten gingen gegen mehrere Dutzend Jugendliche vor, die Wurfgeschosse auf Beamte geschleudert hatten.

Die jungen Demonstranten errichteten Barrikaden aus Absperrgittern, zündeten Mülltonnen an und schlugen die Fensterscheiben einer Bank ein. Einige bauten auf einer Hauptstrasse im Zentrum Zelte auf und kündigten an, bleiben zu wollen.

Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen seien mehr als 60 Menschen verletzt worden, darunter 50 Polizeibeamte, teilte die Präfektin der spanischen Hauptstadt, Cristina Cifuentes, am Samstagabend mit. Mindestens 19 mutmassliche Gewalttäter seien festgenommen worden.

Spanien ist die viertgrösste Volkswirtschaft der Eurozone. Das Land leidet noch immer unter den Folgen der 2008 geplatzten Immobilienblase und steckte seit Ende 2011 in der Rezession.

Zuletzt besserte sich die Lage und das Land entkam Ende vergangenen Jahres nach Einschätzung der Zentralbank der Rezession. Die Arbeitslosigkeit verharrt jedoch weiter auf sehr hohem Niveau bei rund 26 Prozent. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind davon stark betroffen.

Nächster Artikel