Den Blick in die Ferne gerichtet, das Kinn kämpferisch gereckt – das berühmte Porträtfoto von Che Guevara wurde schon vor Jahren als Modeartikel kommerzialisiert. In Polen haben nun Mode-Wächter des rechtsnationalen politischen Lagers verhindert, dass der bärtige Revolutionär T-Shirts ziert.
Nach Protesten in Sozialen Netzwerken und auf nationalkonservativen Webseiten hat die Kaufhauskette C&A Shirts mit dem Guevara-Porträt aus ihren polnischen Geschäften zurückgezogen. Auf seiner Facebook-Seite bat das Unternehmen bei denjenigen um Entschuldigung, die sich durch den Guevara-Aufdruck verletzt fühlten.
Am Montag hatte die rechtskatholische Internetseite «Fronda.pl» zum Boykott des Unternehmens wegen «kommunistischer Propaganda» aufgerufen. Eine konkurrierende Facebook-Fanseite, die den Verkauf der Guevara-Shirts unterstützen wollte, fand einem Bericht der «Gazeta Wyborcza» zufolge nicht genügend Anhänger, um die Verbannung des Revolutionärs aus den Kaufhausfilialen zu stoppen.
Che Guevara beteiligte sich Ende der 1950er Jahre in Kuba am Aufstand Fidel Castros gegen die Regierung des Diktators Fulgencio Batista. 1965 verliess er Kuba, um zunächst im Kongo und dann in Bolivien eine Guerillaorganisation aufzubauen. 1967 wurde er in Bolivien gefasst und hingerichtet.