Nach Protesten von Kinderschützern und Kritik im Internet wird es nun doch keinen „Fritzls Keller“ als neues Lokal der Warschauer Kneipenszene geben. Der Gastronom werde das Lokal unter einem anderen Namen führen, sagte ein Sprecher des Liegenschaftsamtes der polnischen Hauptstadt am Dienstag.
Die Stadt hatte die Räume für drei Jahre verpachtet. Der Gastronom wollte das Kellerlokal nach Josef Fritzl benennen – dem zu lebenslanger Haft verurteilten Österreicher, der seine Tochter 24 Jahre lang in einem Keller gefangen gehalten und immer wieder vergewaltigt hatte.
„Diese Idee muss man stoppen“, sagte der Ombudsmann für Kinder, Marek Michalak. Das Ordnungsamt legte am Dienstag dem Pächter eine Namensänderung nahe. Die Managerin hatte in einem Warschauer Stadtmagazin die Namensgebung verteidigt: „Das sollte nur schwarzer Humor sein und niemandem schaden.“
Der Eigentümer des Kellerlokals sagte der Online-Ausgabe der Gazeta Wyborcza: „Ich will keinen Krieg. Das Marketingziel ist schliesslich schon erreicht.“ Auf der Facebook-Seite des Lokals hatten bis zum Nachmittag mehr als 100 Menschen ihre Teilnahme an der Kneipeneröffnung angekündigt. Andere protestierten gegen den Namen des Lokals.