Protestmarsch in Afghanistan gegen Mohammed-Film eskaliert

In Afghanistan ist es nach mehreren friedlichen Protesten gegen ein einen islamfeindlichen Film aus den USA erstmals zu Ausschreitungen gekommen. Mehr als 300 Demonstranten hätten sich am Montag in der Hauptstadt Kabul versammelt und antiamerikanische Parolen gerufen, teilte die Polizei mit.

Demonstranten verbrennen eine israelische und amerikanische Flagge in Kabul (Archiv) (Bild: sda)

In Afghanistan ist es nach mehreren friedlichen Protesten gegen ein einen islamfeindlichen Film aus den USA erstmals zu Ausschreitungen gekommen. Mehr als 300 Demonstranten hätten sich am Montag in der Hauptstadt Kabul versammelt und antiamerikanische Parolen gerufen, teilte die Polizei mit.

Die Lage sei eskaliert, als junge Männer Müllcontainer und Geschäfte in Brand gesetzt hätten. Den Angaben zufolge ging auch ein Polizeiauto in Flammen auf. Etwa 50 Sicherheitskräfte seien durch Steinwürfe leicht verletzt worden. Zudem sei aus der Menge in Richtung der Polizei geschossen worden.

Auch nahe einem US-Militärstützpunkt protestierten mehrere hundert Menschen gegen das Video. Ein Polizeibeamter erklärte, bis zu 800 Menschen hätten am Morgen auf einer Strasse in Dschalalabad demonstriert und Steine geworfen. Sie hätten Schiffscontainer und Reifen angezündet und „Tod für Amerika“ skandiert.

Die Beamten hätten in die Luft geschossen, um die Menge zu vertreiben. Polizeichef Daud Amin sagte, mindestens ein Polizeifahrzeug sei ausgebrannt.

Proteste in Pakistan

Auch in Pakistan hat es bei landesweiten Protesten gegen den Islam-feindlichen Film mehrere Verletzte gegeben. In der Hafenstadt Karachi schoss die Polizei am Sonntag vor dem US-Konsulat in die Luft und ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen etwa tausend Demonstranten vor.

Nach amtlichen Angaben wurden mindestens acht Menschen verletzt, ausserdem gab es 20 Festnahmen. Einige Demonstranten überwanden die Polizeiabsperrung und warfen Steine in Richtung des stark gesicherten Konsulatsgebäudes. „Nieder mit Amerika!“, „Für die Ehre des Propheten werden wir unser Leben geben“ und „Knüpft den Regisseur auf!“, rief die aufgebrachte Menge.

Etwa 1500 Menschen folgten einem Aufruf der islamistischen Partei Jamiat Ulema-i-Islam (JUI) zu einer weiteren Protestdemonstration in Karachi.

In der östlichen Stadt Metropole Lahore gab es nach Angaben der örtlichen Polizei eine friedliche Demonstration mit 6000 Teilnehmern. Kundgebungen wurden auch aus Quetta, Multan und Muzaffarabad gemeldet.

Der Film „Unschuld der Muslime“, in dem der Prophet Mohammed geschmäht wird, wurde von koptischen und evangelikalen Christen in den USA produziert.

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