Knapp vier Jahre nach dem Amoklauf auf dem US-Militärstützpunkt im texanischen Fort Hood hat der Prozess gegen den mutmasslichen Terroristen Nidal Hasan begonnen. Der 42-Jährige belastete sich zum Auftakt der Verhandlung selbst schwer.
«Die Beweise werden klar zeigen, dass ich der Schütze bin», sagte Hasan laut Berichten anwesender Reporter in einer kurzen Eingangserklärung. Der Soldat muss sich seit Dienstag wegen 13-fachen vorsätzlichen Mordes und Mordversuches in 32 Fällen vor einer Militärjury verantworten.
Der Prozessbeginn auf dem Stützpunkt wurde von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Die Ankläger warfen in ihrem Eröffnungsplädoyer Hasan vor, dass er bei dem Blutbad im November 2009 so viele Kameraden wie möglich töten wollte.
Er habe zwei Waffen und mehr als 400 Schuss Munition bei sich gehabt und ruchlos um sich gefeuert. Der Richter warnte die Anwesenden laut Medien vor den zu erwartenden sehr bildlichen und emotionalen Beschreibungen des Blutbades im Laufe der Verhandlung.
Rechtsbeistand abgelehnt
Hasan stritt die von der Öffentlichkeit als Terrorangriff betrachtete Tat niemals ab, darf sich aber nach einem Entscheid der Richterin nicht strafmildernd formell für schuldig bekennen.
Als Motiv gab der Militärpsychiater in Voranhörungen an, er habe mit seinem Eingriff die radikalislamischen Taliban in Afghanistan vor US-Soldaten schützen wollen. Er lehnt jeglichen Rechtsbeistand ab und verteidigt sich selbst. Dem Angeklagten droht die Todesstrafe, wenn sich die 13 Mitglieder der Jury einmütig dafür entscheiden.
Es wäre die erste Hinrichtung eines verurteilten aktiven US-Soldaten seit 1961. Hasan könnte die Vollstreckung laut Experten aber durch juristische Manöver viele Jahre herauszögern. Der Prozess selbst könnte sich über mehrere Wochen erstrecken.