Das Kreisgericht St. Gallen hat am Freitag einen Boxer zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte vor zwei Jahren in St. Gallen einen Studenten zusammengeschlagen und so schwer verletzt, dass dieser ein Studienjahr verlor.
An der Urteilsverkündung betonte der Richter die Schwere der Tat. Der Beschuldigte habe aus nichtigem Grund zugeschlagen und sein Opfer noch mit Fusstritten traktiert, als es bereits am Boden lag. Der verletzte Student musste mit einem Schädelhirntrauma, Frakturen im Gesicht und ausgeschlagenen Zähnen ins Kantonsspital eingeliefert werden.
Der Tat ging eine Auseinandersetzung in einer Bar voraus. Die Streithähne wurden von der Securitas getrennt und aus dem Lokal gewiesen. Unweit der Bar kam es unter den Beteiligten erneut zum Streit. Das spätere Opfer wollte schlichten und sprach den Beschuldigten an. Dieser schlug mit heftigem Faustschlag zu.
Therapie für Schläger
Zusätzlich zur Freiheitsstrafe von drei Jahren muss der 21-jährige Serbe weitere sechs Monate absitzen. Diese stammen von einer früheren Verurteilung, die er ebenfalls wegen einer Schlägerei kassiert hatte.
Angeordnet wurde zudem eine therapeutische Massnahme. Seinem Opfer muss der Angeklagte 15’000 Franken Genugtuung zahlen. Die Schadenersatzforderung von rund 60’000 Franken wurde auf den Zivilweg verwiesen.
An der Gerichtsverhandlung, die vor drei Wochen stattgefunden hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Der Verteidiger sah hingegen eine bedingte Strafe in der Höhe von sechs bis zwölf Monaten als gerechtfertigt. Der Beschuldigte war grossmehrheitlich geständig.