Die Psychiatrie Baselland hat im vergangenen Jahr 10’061 Patientinnen und Patienten behandelt – praktisch gleich viele wie 2014. Der Jahresgewinn verdoppelte sich dank der Auflösung von Rückstellungen auf 3,9 Millionen Franken.
Das Geschäftsergebnis sei von verschiedenen Sonderfaktoren beeinflusst worden, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Zu verdanken ist die Gewinnsteigerung um 106,8 Prozent der Einigung in einem Tarifstreit mit der Einkaufsgemeinschaft Tarifsuisse.
Zuvor hatte das Bundesverwaltungsgericht weder die Anträge von Tarifsuisse noch die von der Baselbieter Regierung festgelegten Tarife akzeptiert. Dank der Einigung konnte die Psychiatrie Baselland Rückstellung für Tarifrisiken in der Höhe von 4,5 Millionen Franken auflösen.
Der Betriebsaufwand stieg um 0,6 Prozent auf 95,2 Millionen Franken. Der Betriebsertrag nach Rückstellungen belief sich auf 102,6 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 2,7 Prozent entspricht.
Zu einem ausserordentlichen Mehraufwand und zu Mindereinnahmen hat die Reorganisation der Erwachsenenpsychiatrie geführt, wie es weiter heisst. Die ambulanten und stationären Behandlungstrukturen wurden in einem mehrjährigen Projekt zusammengeführt. Im Mai 2015 nahm die Psychiatrie Baselland zudem eine Privatklinik in Betrieb, die aus der bisherigen Privatabteilung entstand.
Obwohl bei den Mitarbeitenden eine Abnahme um 1,2 Prozent auf 960 verzeichnet wurde, stieg der Personalaufwand im vergangenen Jahr um 1,1, Prozent auf 76,2 Millionen Franken. Dagegen sank der Sachaufwand um 1,1 Prozent auf 19 Millionen Franken.
Zunahme in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Bei den ambulanten Patienten verzeichnete die Psychiatrie Baselland eine leichte Zunahme. Dagegen sanken die Pflegetage bei den stationär behandelten Patienten um 4,9 Prozent. Dies ist gemäss Mitteilung auf den Abbau der Betten für Langzeitpatienten zurückzuführen wodurch die Gesamtzahl der Betten auf 243 sank.
Insgesamt ging die Zahl der Patientinnen und Patienten in der Erwachsenenpsychiatrie um 3,2 Prozent auf 7470 Patienten zurück. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde eine Zunahme um 9,9 Prozent auf 2591 Patientinnen und Patienten verzeichnet. Die Auslastung der Betten war mit 92,5 Prozent 2,4 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr.
Die Psychiatrie Baselland zählt sich zu den führenden psychiatrischen Institutionen der Nordwestschweiz, die immer mehr auch von Patientinnen und Patienten von ausserhalb des Kantons Baselland genutzt wird. So stieg ihr Anteil letztes Jahr von 19,7 auf 20,2 Prozent.