Puppenspieler Peter W. Loosli gestorben

Der Puppenspieler Peter W. Loosli ist am vergangenen Freitag im Alter von 92 Jahren gestorben. Er hatte während über 50 Jahren zusammen mit seiner Frau Trudi Loosli das Puppenspiel in der Schweiz und Europa geprägt.

In Aktion: Puppenspieler Peter W. Loosli mit seiner Frau Trudi (Archiv) (Bild: sda)

Der Puppenspieler Peter W. Loosli ist am vergangenen Freitag im Alter von 92 Jahren gestorben. Er hatte während über 50 Jahren zusammen mit seiner Frau Trudi Loosli das Puppenspiel in der Schweiz und Europa geprägt.

Den grössten Erfolg, „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, führten die beiden im deutschsprachigen Raum mehrere Tausend Mal auf. Der französische Kulturminister ernannte Loosli 1996 dafür zum „Chevalier“ des „Ordre des Arts et des Lettres“.

Geboren wurde Peter W. Loosli am 29. Oktober 1919 in Hilterfingen BE. Er lernte Automaler und kam 1943 beim Schriftsteller Rudolf Jakob Humm in Zürich mit Marionetten in Kontakt.

1948 gründete er die „Loosli-Marionetten“, das später „Loosli Puppentheater“ hiess. Der Erfolg des „Kleinen Prinzen“ bewegte ihn 1955 dazu, zusammen mit seiner Frau das Marionettenspiel professionell zu betreiben.

Zusammenarbeit mit Max Bolliger

Wichtig wurde die Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Max Bolliger. Daraus resultierte unter anderem das Puppenspiel „Kinderbrücke“, das Loosli neben dem „Kleinen Prinz“, „Pinocchio“, und den Stücken „Hansdampf im Schnäggeloch“ und „Rumpelstilzli“ zu seinen wichtigsten Arbeiten zählt.

Die Marionetten „kommen der Fantasie der Kinder sehr entgegen“, hatte Loosli stets betont. Im „Märchenalter“ von vier bis acht Jahren glaubten Kinder an die Existenz von Gespenstern, Kobolden und Feen. In diesem Alter sprächen sie daher besser auf Puppen an als auf menschliche Darsteller. Der grosse Zuspruch des jungen Publikums habe diese Einsicht immer wieder bestätigt.

Zu seinem 90. Geburtstag am 29. Oktober 2009 hatte es im Theater am Hechtplatz in Zürich Aufführungen von „Pinocchio“ gegeben. Nun ist Peter W. Loosli nach längerem Leiden zu Hause in Ottikon sanft entschlafen, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Todesanzeige der Familie heisst.

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