Nach dem womöglich durch einen Bombenanschlag verursachten Absturz einer russischen Passagiermaschine über der Sinai-Halbinsel wollen Ägypten und Russland bei der Flugsicherheit enger zusammenarbeiten.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi telefonierte am Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie die ägyptische Präsidentschaft in Kairo mitteilte. Beide vereinbarten demnach, die «bilaterale Kooperation» zu verstärken, um die Sicherheit für russische Touristen in Ägypten zu gewährleisten und die Sicherheitsmassnahmen für russische Flugzeuge zu verstärken.
Nach dem Absturz vor rund einer Woche mit 224 Toten hatte Putin am Freitag sämtliche Flüge nach Ägypten gestoppt. Davor hatte Moskau Mutmassungen über eine Bombe als Absturzursache als «Spekulation» abgetan.
Der Stopp der Ägypten-Flüge hat drastische Auswirkungen: Nach Angaben des russischen Tourismusverbandes halten sich derzeit 45’000 russische Touristen in Ägypten auf, die Hälfte davon in Scharm el Scheich, wo der abgestürzte Airbus gestartet war. Nun brachten Putin und al-Sisi nach Angaben des Kreml gemeinsam die Hoffnung zum Ausdruck, dass «in naher Zukunft» der normale Flugverkehr zwischen ihren beiden Ländern wieder aufgenommen werden könne.
Auch Dänemark warnt
Auch die dänischen Charterflieger wollen Scharm el Scheich vorerst nicht mehr ansteuern, nachdem Dänemark von Reisen zu dem ägyptischen Ferienort abgeraten hat. Nicht nötige Reisen sollten besser unterbleiben, erklärte das Aussenministerium in Kopenhagen am Freitagabend.
Daraufhin teilte der dänische Reiseanbieterverband mit, die Chartergesellschaften würden ihre Flüge einstellen. Touristen vor Ort würden wie geplant heimgeflogen werden. Bereits zuvor hatte die Fluggesellschaft SAS Scandinavian Airlines eine für Samstag geplante Verbindung von Kopenhagen in den ägyptischen Badeort annulliert.
Aus Ermittlerkreisen hatte es am Freitag in Paris geheissen, die Auswertung der geborgenen Flugschreiber der russischen Passagiermaschine stütze den Anschlagsverdacht. Zuvor hatten bereits der britische und US-Geheimdienst den Verdacht geäussert, es könne eine Bombe an Bord geschmuggelt worden sein.