Quartierentwicklung Gundeli: Luege – Lose – Laufe

Der Kanton Basel-Stadt und die Christoph Merian Stiftung legen den neuen Schwerpunkt in der Quartier- und Stadtentwicklung auf das Gundeli und den Dreispitz. Der Startschuss der Zusammenarbeit ist gestern offiziell gefallen: der Kanton, die Stiftung und die Quartierkoordination Gundeldingen luden zu einer Informationsveranstaltung im Veranstaltungsraum des Restaurants Blinde Kuh im Gundeldinger Feld. Der Kanton Basel-Stadt […]

Gundeli

Der Kanton Basel-Stadt und die Christoph Merian Stiftung legen den neuen Schwerpunkt in der Quartier- und Stadtentwicklung auf das Gundeli und den Dreispitz. Der Startschuss der Zusammenarbeit ist gestern offiziell gefallen: der Kanton, die Stiftung und die Quartierkoordination Gundeldingen luden zu einer Informationsveranstaltung im Veranstaltungsraum des Restaurants Blinde Kuh im Gundeldinger Feld.

Der Kanton Basel-Stadt und die Christoph Merian Stiftung legen den neuen Schwerpunkt in der Quartier- und Stadtentwicklung auf das Gundeli und den Dreispitz. Der Startschuss der Zusammenarbeit ist gestern offiziell gefallen: der Kanton, die Stiftung und die Quartierkoordination Gundeldingen luden zu einer Informationsveranstaltung im Veranstaltungsraum des Restaurants Blinde Kuh im Gundeldinger Feld.

Aus einer qualitativen Bestandesaufnahme, dem Resultat von Gesprächen, Interviews und Rundgängen mit QuartierbewohnerInnen sowie aus einer statistischen Übersicht, die das Quartier aus allerlei Blickwinkeln durchleuchtet, haben Kanton und Stiftung einen Bericht geschaffen, der als Ausgangslage und Arbeitspapier für die weitere Entwicklung dienen soll.

Grosses Quartier mit intakter Grundstruktur

Thomas Kessler, Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung im Präsidialdepartement BS, nannte es „den Beginn einer Entwicklung, die schon lange läuft“. Das Gundeli wurde Ende des 19. Jahrhunderts innert kürzester Zeit, im Raster nach amerikanischem Vorbild, aber dennoch in hoher Qualität erbaut. Viel von der originalen Bausubstanz ist noch intakt – trotz Bausünden aus den 60er und 70er Jahren. So kann die Entwicklung des Quartiers von einer ganz anderen Lage ausgehen, als etwa Basel Nord, das letzte grosse Schwerpunktthema der Stadtentwicklung der letzten Jahre: das St. Johann brach bekanntlich aus einer riesigen Baustelle in die Zukunft auf.

Das Gundeli ist ein „grosses“ Quartier – von der Einwohnerzahl her grösser etwa als Liestal, Aarau oder Solothurn – und hat einen gewissen eigenständigen Kleinstadtcharakter. Das ist nicht nur ein Segen, da dem etwas abgeschotteten Quartier die Anbindung an die Innenstadt fehlt. Das Gundeli ist durch die drei Längsachsen Güter-, Dornacher- und Gundeldingerstrasse auch in sich gegliedert.

Gutes und weniger Gutes

So ist denn der Verkehr das grosse Sorgenkind der Quartierbewohner. Fehlende Grünflächen, der lieblose öffentliche Raum und das arme kulturelle Angebot sind weitere Kritikpunkte.

Durchwegs positiv wurde die gute Verkehrsanbindung, die Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen, die wachsende Kreativwirtschaft und das gute Zusammenleben der verschiedenen Kulturen bewertet. Das Gundeli hat immer mehr den Ruf, urban und lebendig zu sein. Die Zeiten des befremdlichen „Gündülü“ sind definitiv vorbei!

Dem gegenüber steht der Dreispitz, wo Tausende neuer Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen sollen. Auch das lässt das Gundeli aufhorchen, sagt Christian Felber, Direktor der Christoph Merian Stiftung. Es steht schliesslich in den Sternen, was das für Wohnungen werden und welche Auswirkungen aufs Gundeli zu erwarten sind.

Lose – Luege – Laufe

Die qualitative Analyse (das „Hineinhorchen“ ins Quartier) und die statistische Auswertung stellt Projektleiter Olivier Wyss von der Kantons- und Stadtentwicklung unter die Schlagworte „Lose“ und „Luege“. Nun kann es auch losgehen mit dem „Laufe“, den konkreten Projekten. Dafür setzen Kanton und CMS auf Mitwirkung der QuartierbewohnerInnen. Es werden ausdrücklich keine Rezepte und Konzepte präsentiert, stattdessen wird der Ball sozusagen ans Publikum weitergereicht. Die grosse Leistung der Quartierentwicklung darf und soll aus der Bevölkerung kommen.

Mit der Entwicklung der letzten Jahre, etwa der Umgestaltung der Güterstrasse und des Tellplatzes, hat sich ja schon einiges getan. An herumgeisternden Schlagworten und Ideen mangelt es nicht (Gundeli-Tunnel, Central Park, SBB-Passerelle…). Viele weitere Projektideen werden dazukommen. Mitmachen und sich informieren kann man über verschiedene Kanäle:  die Treffen des Forums Gundeli Plus finden nach wie vor alle vier Wochen auf der Quartierkoordination Gundeldingen statt. Die Quartierkoordination gibt auch den neuen Newsletter „Gundeli-Augenblick“ heraus. Eine Projektwebsite namens „Unser GundelDing“ soll am 25. April online gehen. Es entsteht zudem eine Gundeli-Plus-Zeitung als Beilage der Gundeldinger Zeitung.

Die Bestandesaufnahme Gundeldingen kann auf der Seite der CMS heruntergeladen und bestellt werden.

Gundeli denkt: 250’000 Franken für Projekte

Die Einbindung der Gundeldinger Bevölkerung fördert die Christoph Merian Stiftung ganz konkret. Monika Wirth, Projektleiterin der CMS, präsentierte den Ideenwettbewerb „Gundeli denkt„. Innovative Projekte aus den Bereichen Soziales, Natur und Umwelt sowie Kultur können bei der Stiftung eingegeben werden; die Projekte werden juriert und mit insgesamt 250’000.- Franken prämiert. Die Projekte werden dann von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selber verwirklicht, getreu dem Motto: Mitmachen heisst ausdenken und umsetzen!

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