SVP-Kämpfer will im Unterbaselbiet angreifen

Er war der Mann des Donnerstagabends: Oskar Kämpfer, 59 Jahre alt, Landrat, Unternehmer und neuer SVP-Präsident. Nach seiner umstrittenen Wahl sprach der Therwiler mit der TagesWoche und äusserte sich dabei auch sehr kritisch über seinen Vorgänger Dieter Spiess.

 

Keine Freunde fürs Leben: Oskar Kämpfer, neuer SVP-Präsident und Vorgänger Dieter Spiess. (Bild: Jan Krattiger)

Er war der Mann des Donnerstagabends: Oskar Kämpfer, 59 Jahre alt, Landrat, Unternehmer und neuer SVP-Präsident. Nach seiner umstrittenen Wahl sprach der Therwiler mit der TagesWoche und äusserte sich dabei auch sehr kritisch über seinen Vorgänger Dieter Spiess.

Es sei eine Richtungswahl – das war an der SVP-Versammlung in Muttenz von allen Seiten zu hören. Eine Richtungswahl über die zukünftige Orientierung der Baselbieter SVP. Zur Wahl standen einerseits der bald 60-jährige Therwiler Oskar Kämpfer, der in der Partei bereits bestens vernetzt ist, auch wenn er sich in der Öffentlichkeit bis jetzt noch nicht gross in Szene setzen konnte. Andererseits der weitgehend unbekannte, 49-jährige Zwingner Gemeinderat Ermando Imondi, der für eine von der Partei angestrebte Verjüngung stehen sollte. Nach heftigen Diskussionen machte Kämpfer schliesslich im ersten Wahlgang relativ deutlich das Rennen. Danach stellte er sich den Fragen der TagesWoche.

 

Oskar Kämpfer, es war ein turbulenter Abend. Sind Sie zufrieden mit dem Ausgang?

Ich wäre nicht angetreten, wenn ich mich nicht über eine Wahl freuen würde. In diesem Sinne: Ja, ich bin zufrieden.

Als Sie sich heute Abend der Parteibasis vorgestellt haben, betonten Sie, dass Sie den Fokus vermehrt auf das Unterbaselbiet legen möchten. Was sind ihre konkreten Pläne?

Das Unterbaselbiet ist die wählerstärkere Region. Wir werden uns dort vermehrt bekannt machen. Die SVP ist bei uns eigentlich immer noch die Partei, die aus dem Oberbaselbiet kommt, aber die städtischen Agglomerationen können sich weniger damit identifizieren. Sobald die Führungsequipe auch aus dieser Region kommt, bin ich überzeugt, dass das mittelfristig einen Wählerzuwachs bringt.

Sie wurden zum neuen Präsidenten gewählt, werden das Amt aber erst ab Januar 2013 ausüben. Der Vorstand wird aber auf Antrag des scheidenden Präsidenten Dieter Spiess erst im April gewählt. Wie geht es jetzt weiter?

Er hat mich ziemlich im Regen stehen lassen, das sage ich sehr offen. Weil ich jetzt den Teil des Vorstands, der operativ tätig sein sollte, nicht habe. Fakt ist, dass nun eigentlich nur die Amtsträger (wie die beiden Nationalräte, der Landratsfraktionschef, der Kassier oder der Chef Vernehmlassungen; Anmerkung der Redaktion) den Vorstand bilden. Die restlichen Personen sind faktisch noch nicht gewählt. Jetzt muss ich schauen, wie ich die Arbeit trotzdem erledigen kann. Die Voraussetzungen sind nicht unbedingt die besten, aber ich mache mich an die Arbeit.

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