Räpplidemie

Warum man den kleinen Papierstückchen viel verzeiht.

Bis zum nächsten Mal – aadie zämme! (Bild: Nils Fisch)

Warum man den kleinen Papierstückchen viel verzeiht.

Die gute Nachricht zuerst: Wenn Sie jetzt noch keine Räppli haben, ist die Gefahr, sich dieses Jahr noch anzustecken, sehr gering, schliesslich ist die Fasnacht vorbei. Sollten Sie aber in den vergangenen Tagen mit den kleinen Papierstückchen in Kontakt gekommen sein, sind Sie kontaminiert und werden vermutlich noch einige Monate unter Räppli zu leiden haben.

Diese mögen klein und verletzlich wirken, treten aber meist in Gruppen auf, und sie können sich sehr gut an neue Lebensräume anpassen. Selbst nach grossflächig angelegten Reinigungsmassnahmen entdeckt man wieder eines oder gar ein ganzes Nest in Taschen, Kapuzen oder unter den Schuhsohlen, sogar die Waschmaschine können Räppli überleben. Pendler, Grenzgänger und Touristen tragen die bunten Stückchen in die weite Welt hinaus. – Sollte die Erde jemals mit einem Meteoriten zusammenstossen, dann werden nur noch Räppli und Kakerlaken den Planeten bevölkern.

Tipps fürs nächste Jahr: Plakette tragen, Abstand halten, nicht vor Waggissen weglaufen.

Natürlich gibt es Möglichkeiten und Wege, einer Ansteckung zu entgehen. Tipps für alle, die es dieses Jahr erwischt hat: Das nächste Mal immer eine Plakette tragen, Abstand von den Wagen halten und nicht vor den Waggissen weglaufen. Denn Letzteres macht diese umso aggressiver, besser sind langsame, kontrollierte Bewegungen.

Aber egal, ob man sich dem Stopfen bewusst ausgesetzt hat oder nur Passivräppler war – passiert ist passiert. Statt die Infektion jetzt verbissen mit Besen und Fusselrolle zu bekämpfen, kann man auch einfach warten, bis sie von selbst abklingt. Und wer weiss, vielleicht freut man sich in einigen Monaten sogar über unverhoffte Fasnachts-Souvenirs in der Manteltasche.

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Wer es nicht schafft, Geduld zu üben: Mit einem Tischstaubsauger lassen sich auch Manteltaschen und Hosenaufschläge reinigen. Zum Beispiel bei Fust, Rebgasse 20, www.fust.ch

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