Der Lehrstuhl für Rätoromanisch an der Universität Freiburg ist gesichert. In Chur sind zwei Verträge über die Professur für die vierte Landessprache unterzeichnet worden.
An den Kosten des Lehrstuhls in Freiburg beteiligt sich der Kanton Graubünden zu 50 Prozent, das heisst, mit 100’000 Franken jährlich, wie der Bündner Regierungsrat Martin Jäger am Montag bei der Vertragsunterzeichnung sagte.
Die beiden Verträge bezwecken, die universitäre Ausbildung in Rätoromanisch sowie die Zusammenarbeit zwischen der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Graubünden in Ausbildung, Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung zu sichern. Zudem wird das Freiburger Institut für Mehrsprachigkeit stärker eingebunden.
Romanische Literatur in Zürich
Die Übereinkommen sind laut Bündner Regierungsangaben Bestandteil einer übergeordneten Strategie. Während die Universität Zürich weiterhin die romanische Literatur ins Zentrum stellt, widmet sich der Lehrstuhl in Freiburg linguistischen und didaktischen Themen sowie Fragen der Mehrsprachigkeit.
Die Unterzeichnung der Verträge ging am Montag in Chur im Rahmen einer kleinen Zeremonie über die Bühne. Ihre Signaturen unter die Abkommen setzten der Bündner Regierungsrat Martin Jäger, die Freiburger Staatsrätin Isabelle Chassot, der Rektor der Universität Freiburg, Guido Vergauwen, und der Rektor der Pädagogischen Hochschule Graubünden, Johannes Flury.
Die Erfahrungen bei der Koordination der akademischen Ausbildung im Rätoromanischen könnten laut der Bündner Regierung eines Tages als Grundlage zur Erarbeitung einer Gesamtstrategie für die italienische Sprache dienen.