Rafael Nadal eröffnet am Montag die Swiss Indoors in Basel. Der Spanier tritt ohne körperliche Beschwerden und mental wiedererstarkt an. Sein Fokus liegt aber bereits auf nächster Saison.
Trainieren, trainieren, trainieren – ist derzeit das Motto von Rafael Nadal. Der frühere Weltranglisten-Erste stand in Basel seit seiner Anreise am Donnerstag jeden Tag drei Stunden auf dem Platz. Er sieht das bereits als Vorbereitung auf die kommende Saison: «Ich will mich in Position bringen, um nächstes Jahr wieder das zu erreichen, was ich mir vornehme. Natürlich heisst das nicht, dass ich hier in Basel nicht alles geben, nicht um jeden Punkt kämpfen werde.»
Vor einem Jahr bei seiner Rückkehr in die St. Jakobshalle nach zehnjährigem Unterbruch war er wegen seines entzündeten Blinddarm, der später entfernt werden musste, nicht in der Lage sein Bestes zu geben und verlor im Viertelfinal sang- und klanglos gegen den jungen Kroaten Borna Coric. Nun ist er physisch top und entspannt nach Basel gereist. Von Shanghai ging es am letzten Wochenende für einen kurzen Abstecher in die Heimat nach Mallorca. Dann folgte die Weiterreise nach Basel. Am Rheinknie fand er am Freitag Zeit, um einen kleinen Stadtrundgang zu machen – mit in die Stirn gezogenem Baseball Cap und fast ungestört von Fans.
Es geht aufwärts mit Nadal und das beruhigt nicht zuletzt den neunfachen French-Open-Sieger selber. «Im Vergleich zum Beginn des Jahres bin ich vor allem mental viel stärker. Das macht alles deutlich einfacher.» In Asien erreichte er in diesem Monat in Peking den Final und in Schanghai den Halbfinal. Das macht seine Saison noch nicht zum Erfolg, ist aber ein Schritt nach vorne, nach einigen erstaunlichen Niederlagen und dem zwischenzeitlichen Fall in der Weltrangliste auf Platz zehn. Erstmals seit 2004 bleib er in dieser Saison ohne Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.
Wohin ihn der Weg in den kommenden Monaten führt, kann Nadal nicht sagen und will darüber auch nicht nachdenken. Er weiss, dass er an seinen früheren Leistungen gemessen wird: «Aber man kann weder Spielniveaus noch Jahre miteinander vergleichen.» Er arbeite hart, um besser zu werden. Von Zielen, die er sich für das kommende Jahr gesetzt hat, will er nichts wissen: «Das Ziel ist, das Tennis zu geniessen.»