Rahul Gandhi, der Sohn des ehemaligen indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi, ist offiziell zur Nummer zwei der regierenden Kongresspartei gekürt worden. Ein Führungsgremium der Partei bestätigte die Rolle des 42-Jährigen, die er bereits inoffiziell inne hatte.
„Gemeinsam werden wir das Land reformieren“, sagte Gandhi laut einer Meldung der Nachrichtenagentur PTI in seiner Rede zur Annahme des Postens des Vizeparteichefs.
Die Kongresspartei ging zwar aus den Wahlen 2004 und 2009 als Siegerin hervor; ihr Ansehen litt aber in den vergangenen Jahren unter anderem wegen des langsamen Wirtschaftswachstums und Korruptionsvorwürfen.
Derzeit steht das 80-jährige Kongress-Parteimitglied Manmohan Singh an der Spitze der indischen Regierung. Gandhi, dessen Mutter Sonia Vorsitzende der ältesten Partei Indiens ist, gilt als voraussichtlicher Kandidat für das Amt des Regierungschef bei den Parlamentswahlen im kommenden Jahr.
Kritiker warfen Rahul Gandhi bislang zu grosse Zurückhaltung vor. So soll er mehrfach Ministerposten ausgeschlagen haben. Das Erbe der Gandhi-Dynastie reicht zurück bis zu Rahul Gandhis Urgrossvater Jawaharlal Nehru, dem ersten indischen Premierminister nach der Unabhängigkeit 1947.