Sein Hass-Lied «Stress ohne Grund» steht in Deutschland weiter auf dem Index – am Mittwoch hat der Skandal-Rapper Bushido unter seinem bürgerlichen Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi ein Buch zur Integration herausgebracht.
Unter dem Titel «Auch wir sind Deutschland» will der Sohn einer deutschen Mutter und eines tunesischen Vaters einen Beitrag zum besseren Miteinander von Deutschen und Ausländern leisten. «Ohne uns geht es nicht. Ohne euch auch nicht», heisst der Untertitel.
Nach seiner Autobiografie «Bushido» (2008) spricht der 34-Jährige auch die Vorwürfe an, die dem Rapper immer wieder gemacht werden: seine «Bushido-Pöbel-Tracks», seine Grobheiten und seine angebliche Nähe zur Mafia.
Wenn es nur das geringste Anzeichen für kriminelle Machenschaften bei ihm und seinen Freunden gäbe, «dann würden sie kommen und uns festnehmen. Mit Handkuss und rotem Teppich», meint er.
Schwulenfeindlich
Zum Thema Homosexualität schreibt der Rapper, sollte ein Sohn von ihm schwul werden, fände er das «erst einmal richtig scheisse». Aber das ginge auch einem schwäbischen Bauarbeiter, einem Berliner Bierproll und einem Universitätsprofessor anfangs so, glaubt Bushido.
In seinem Song «Stress ohne Grund» hatte der 34-Jährige offen schwulenfeindliche Parolen verbreitet und Tötungs- und Gewaltfantasien gerappt. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Bonn setzte das Lied deshalb Mitte Juli auf den Index.
Replik auf Sarrazin
Mehr als um ihn selbst geht es dem Autor Ferchichi jedoch nach eigenem Bekunden um den Umgang zwischen Ausländern und Deutschen und die gegenseitigen Missverständnisse. Die Debatte sei «viel zu lange ohne die tatsächlich Betroffenen» geführt worden, schreibt er.
In Anspielung auf das umstrittene Buch des früheren Bundesbankers und SPD-Politikers Thilo Sarrazin kommt Bushido zu dem Schluss: «Statt »Deutschland schafft sich ab« bin ich viel eher der Meinung: »Deutschland schafft das! Wenn wir es wollen.“