Raser von Perly muss 6 Monate hinter Gitter

Das Genfer Strafgericht hat am Mittwoch den Raser von Perly zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, sechs Monate davon unbedingt. Der 26-Jährige hatte an einem Autorennen teilgenommen, das mit dem Tod von drei jungen Männern endete. Er dürfte nicht rekurrieren.

Das Unfallauto nach dem Drama (Archiv) (Bild: sda)

Das Genfer Strafgericht hat am Mittwoch den Raser von Perly zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, sechs Monate davon unbedingt. Der 26-Jährige hatte an einem Autorennen teilgenommen, das mit dem Tod von drei jungen Männern endete. Er dürfte nicht rekurrieren.

Der Mann wurde in allen Hauptanklagepunkten schuldig gesprochen: Fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung, Gefährdung des Lebens anderer und schwere Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz. Das Rennen fand 2007 statt.

Die Richter befanden, der Verurteilte sei sich der Gefahren seines Tuns bewusst gewesen. Er habe des Rennen veranlasst und hätte wissen müssen, dass es dramatisch enden könne. Zudem habe er das Leben anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet, indem er wie ein Verrückter gerast sei.

Staatsanwalt Yves Bertossa verlangte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Gegen eine teilbedingte Strafe hatte er nichts einzuwenden. Gemäss François Canonica, dem Anwalt des Verurteilten, soll der 26-Jährige seine Strafe in einer halbgeschlossenen Anstalt verbüssen.

Das Gericht hielt dem in Frankreich lebenden Mann sein jugendliches Alter zur Zeit des Geschehens zugute sowie die gute berufliche Integration. Negativ zu Buche schlug sich die mangelnde Kooperationsbereitschaft bei der Untersuchung und die Tatsache, dass das Rennen mehrere Minuten dauerte.

Aufheulender Motor am Rotlicht

Bei dem Rennen geriet das den Verurteilten verfolgende Auto in Perly GE ins Schleudern, durchschlug ein Brückengeländer und stürzte nach einem Flug von 35 Metern auf die 12 Meter darunter liegende Autobahn und ging schliesslich in Brand auf.

Der 21-jährige Lenker, der keinen Führerausweis besessen hatte, und zwei weitere Insassen verbrannten im Auto. Ein damals 16-Jähriger konnte aus dem Auto fliehen und überlebte.

Seinen Anfang hatte das Drama wenige Minuten vorher an einer auf rot geschalteten Verkehrsampel genommen. Der Verurteilte sass am Steuer seines Alfa Romeos. Neben ihm liess der Lenker eines Renault Mégane immer wieder den Motor aufheulen.

Der Verurteilte drückte aufs Gas gedrückt, um den Rivalen in die Schranken zu weisen. Dieser erhöhte ebenfalls das Tempo und so nahm das Rennen seinen Lauf.

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