Fast zehn Jahre lang hat ein Schwede unerkannt mit seinem Gewehr Jagd auf dunkelhäutige Zuwanderer gemacht und dabei nach Überzeugung der Polizei aus dem Hinterhalt drei Menschen getötet. Nun wird ihm wegen der Morde der Prozess gemacht.
Dem 40-Jährigen werden zudem zwölf Mordversuche und weitere Straftaten vorgeworfen, die stets rassistisch motiviert gewesen sein sollen. Die Staatsanwaltschaft in Malmö verkündete am Montag die Anklageerhebung.
Der Angeklagte konnte der Staatsanwaltschaft zufolge von 2003 bis zu seiner Festnahme 2010 unerkannt und meist in abendlicher Dunkelheit aus dem Hinterhalt auf seine dunkelhäutigen Zufallsopfer schiessen.
Eine 20-jährige Frau starb, als sie in ihrem Auto beschossen wurde. Mehrere Opfer wurden schwer verletzt, als sie abends im Dunkeln beim Warten an Bushaltestellen durch Schüsse getroffen wurden.
Prozess dauert bis Juli
Der mutmassliche Heckenschütze ist vom norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik als Gesinnungsgenosse benannt worden. Breivik hatte im Juli 2011 bei zwei Anschlägen 69 Menschen getötet und sein Verbrechen als Teil eines Kampfes gegen Zuwanderung aus islamischen Ländern begründet.
Der Schwede hat die Mordvorwürfe bisher zurückgewiesen. Er war nach Medienangaben aktives Mitglied eines Schützenvereins und verfügte über einen Waffenschein für zwei Pistolen. Der Prozess soll bis Juli dauern.