Usain Bolt ist beim World-Challenge-Meeting in Ostrava (Tsch) seine Startgage gemessen an der Leistung nicht wert. Der dreifache Weltrekordhalter aus Jamaika läuft die 100 m in enttäuschenden 10,04.
Nach einem schwachen Start kam der Superstar der Leichtathletik bei einem Gegenwind von 0,8 m/s nur mässig in die Gänge. Erst nach Rennhälfte setzte er sich mit raumgreifenden Schritten von Kim Collins (St. Kitts & Nevis/10,19) ab. Mit 0,180 Sekunden wies Bolt die schwächste Reaktionszeit aller Sprinter auf. Er blieb von der angekündigten Zeit unter 9,8 Sekunden weit entfernt.
Dabei hatte das Olympiajahr für den 25-Jährigen verheissungsvoll begonnen. Vor drei Wochen hatte Bolt in seiner Heimat in Kingston die Saison über 100 m mit 9,82 eröffnet und hält seither die Jahresweltbestzeit. Er wird allerdings hart bedrängt: Mit Weltmeister Yohan Blake (Jam), dem Amerikaner Justin Gatlin und dem Ex-Weltrekordhalter Asafa Powell (Jam) blieben im Mai drei weitere Sprinter unter 9,9 Sekunden.
Der Meetingdirektor Jan Zelezny, seit 1996 mit 98,48 m der Weltrekordhalter im Speerwurf, engagierte in seiner Disziplin hochkarätige Felder. Die Zuschauer bejubelten Heimsiege. Die Olympiasiegerin Barbora Spotakova setzte sich mit der Jahres-Weltbestweite von 67,78 m gegen die Weltmeisterin Maria Abakumowa (Russ/64,34) durch und Vitezslav Vesely verwies mit 85,67 m den favorisierten Andreas Thorkildsen (No) um einen Meter auf Platz zwei.
Die zweite Jahres-Weltbestleistung im Osten Tschechiens ging auf das Konto des französischen 6-Meter-Springers Renaud Lavillenie, der im Stabhochsprung 5,90 m überquerte.