Real Madrid steht im Final der Champions League. Nach dem 1:0-Hinspielsieg gegen Titelverteidiger Bayern München gewinnen die «Königlichen» auch das Rückspiel in München hochverdient mit 4:0.
Bereits nach 34 Minuten und den Toren von Sergio Ramos (16./20.) und Cristiano Ronaldo war die mit viel Spannung erwartete Partie in der ausverkauften Allianz-Arena entschieden. Der Portugiese sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoss in der 90. Minute für den Schlusspunkt der Real-Gala und die höchste Bayern-Heimniederlage in der Europacup-Geschichte.
Für Ronaldo, der beim 3:0 einen Konter nach schöner Vorlage von Gareth Bale abschloss, waren es der 15. und 16. Treffer in dieser Champions-League-Kampagne, womit er den Rekord von Lionel Messi (FC Barcelona/2012) und Jose Altafini (Milan/1963), die je 14 Mal in einer Saison getroffen hatten, übertraf. In dieser Saison hat Ronaldo bereits 60 Tore in Pflichtspielen erzielt, in der Königsklasse ist er nach 102 Spielen bei 66 Treffern angelangt. Einziger Wermutstropfen für die Madrilenen war die Verwarnung gegen Xabi Alonso kurz vor der Pause. Der spanische Internationale wird im Final gesperrt sein.
Ronaldo und Sergio Ramos
Bereits in der neunten Minute bekundete das Heimteam Glück, als Torhüter Manuel Neuer einen weiten Ball beinahe unterlief und Bale das verlassene Tor nicht traf. Gut zehn Minuten später und zwei weiteren Patzern in der Bayern Defensive war die Partie so gut wie entschieden. Für einmal sorgten aber weder Ronaldo, Bale noch Karim Benzema, einer des «galaktischen» Angriff-Trios der Madrilenen, das zuvor elf der 13 Real-Tore in der K.o.-Phase geschossen hatte, für den Unterschied, sondern Verteidiger Sergio Ramos.
Der 28-jährige Andalusier, mit Spanien zweifacher Europameister und 2010 Weltmeister, brachte mit zwei Kopfballtoren innerhalb von fünf Minuten die Zuschauer in der Allianz-Arena zum Verstummen. Nach einem Corner von Luca Modric liess Thomas Müller den Innenverteidiger gewähren, fünf Minuten später kam Mario Mandzukic nach einer von Pepe abgelenkten Freistossflanke von Angel Di Maria gegen Ramos zu spät.
Desolate Bayern
Waren die Bayern im Hinspiel vor einer Woche noch die klar spielbestimmende Mannschaft und den Madrilenen mindestens ebenbürtig, traten sie in der ersten Halbzeit des Rückspiels phasenweise desolat auf und waren dem Gegner in allen Belangen unterlegen. Die Kontrolle über das Spiel erlangten sie nie, in der Defensive wirkten sie noch fehleranfälliger als im Hinspiel, und erst kurz vor der Pause, als die Partie längst entschieden war, erspielten sich die Münchner erste gute Torchancen.
Einige Bayern-Akteure konnten ihren Frust nicht verbergen: Franck Ribéry, der wie im Hinspiel schwer enttäuschte, ohrfeigte kurz vor der Pause seinen Gegenspieler Carvajal ohne allerdings dafür bestraft zu werden.
Bayern München – Real Madrid 0:4 (0:3).
Allianz-Arena. – 68’000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Proença (Por). – Tore: 16. Sergio Ramos 0:1. 20. Sergio Ramos 0:2. 34. Cristiano Ronaldo 0:3. 90. Cristiano Ronaldo 0:4.
Bayern München: Neuer; Lahm, Boateng, Dante, Alaba; Kroos, Schweinsteiger; Robben, Müller (72. Pizarro), Ribéry (72. Götze); Mandzukic (46. Martinez).
Real Madrid: Casillas; Carvajal, Pepe, Sergio Ramos (75. Varane), Coentrao; Bale, Modric, Xabi Alonso, Di Maria (84. Casemiro); Benzema (80. Isco), Cristiano Ronaldo.
Bemerkungen: Bayern München ohne Shaqiri (rekonvaleszent), Badstuber, Thiago Alcantara und Starke (alle verletzt), Real ohne Arbeloa, Jese und Khedira (alle verletzt). Vor der Partie gab es eine Schweigeminute für die verstorbenen Tito Vilanova und Vujadin Boskov. Verwarnungen: 17. Dante (Foul). 37. Xabi Alonso (Foul/im Final gesperrt).