Rebellen in Kolumbien erklären Waffenruhe zur Präsidentschaftswahl

Die kolumbianischen Rebellenorganisationen FARC und ELN haben eine einseitige Waffenruhe während der Präsidentschaftswahl Ende des Monats angekündigt. Die Waffenruhe trete am 20. Mai in Kraft und ende am 28. Mai.

Catatumbo (l): Waffenruhe vom 20. bis 28. Mai (Archiv) (Bild: sda)

Die kolumbianischen Rebellenorganisationen FARC und ELN haben eine einseitige Waffenruhe während der Präsidentschaftswahl Ende des Monats angekündigt. Die Waffenruhe trete am 20. Mai in Kraft und ende am 28. Mai.

Das sagte FARC-Vertreter Pablo Catatumbo am Freitag in Havanna. In der kubanischen Hauptstadt gingen die Friedensgespräche zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung in eine neue Runde. Auch die ELN will die Waffenruhe einhalten. Es ist das erste Mal, dass sich die Organisation einer Waffenruhe der FARC anschliessen will.

Kolumbien wählt am 25. Mai ein neues Staatsoberhaupt. Zwar halte die FARC nichts vom kolumbianischen Wahlsystem, sagte Catatumbo. Die einseitige Waffenruhe seiner Organisation sei jedoch ein «Zeichen des guten Willens» und ein «Hoffnungsschimmer für einen bilateralen Waffenstillstand». Die beiden Guerillaführer, Timoleón Jiménez für die FARC und Nicolás Rodríguez für die ELN, hätten entsprechende Befehle an die Rebelleneinheiten erteilt.

Seit November 2012 laufen in Kuba Friedensgespräche zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung. Diese lehnt einen Waffenstillstand während der Verhandlungen ab und geht weiter gewaltsam gegen die Guerillagruppe vor. Die ELN nimmt nicht an den Friedensverhandlungen teil, hatte in der Vergangenheit aber ihr Interesse signalisiert.

Die FARC ist die älteste aktive Guerillagruppe Kolumbiens. Die im Jahr 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer gebildete Bewegung hat heute noch bis zu 8000 Kämpfer. Die ELN zählt rund 2500 Kämpfer.

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