Rechtsextreme Jobbik-Partei erobert in Ungarn ersten Parlamentssitz

Die rechtsextreme Jobbik-Partei hat in Ungarn bei einer Nachwahl am Sonntag ihren ersten Parlamentssitz erobert. Bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr war sie auf 20,5 Prozent der Stimmen gekommen, hatte aber bisher nie einen Sitz im Parlament gewonnen.

Jobbik-Kandidat Lajos Rig (Bild: sda)

Die rechtsextreme Jobbik-Partei hat in Ungarn bei einer Nachwahl am Sonntag ihren ersten Parlamentssitz erobert. Bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr war sie auf 20,5 Prozent der Stimmen gekommen, hatte aber bisher nie einen Sitz im Parlament gewonnen.

Der Jobbik-Kandidat Lajos Rig lag im Wahlkreis der Stadt Tapolca im Westen Ungarns nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen mit 35,3 Prozent knapp vor dem Kandidaten der regierenden Fidesz-Partei, der auf 34,4 Prozent der Stimmen kam. Die Wahlkommission teilte mit, das Endergebnis werde erst am Donnerstag nach Auszählung der Stimmen aus dem Ausland vorliegen.

Die Eroberung des Parlamentssitzes ist ein wichtiger Erfolg für Jobbik. «Es gibt den Wunsch, die Regierung in Ungarn zu ändern, und nun gibt es auch die Mittel, dies zu tun», sagte der Jobbik-Vorsitzende Gabor Vona.

Die konservative Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban verlor zuletzt inmitten mehrerer Korruptionsaffären und unpopulärer Massnahmen deutlich an Rückhalt. Im Februar verlor die Regierung bei einer Nachwahl die absolute Mehrheit im Parlament.

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