Auf ihrer bislang längsten Tournee haben die Red Hot Chili Peppers am Dienstag erneut in der Schweiz gastiert. Die Funkrocker um Sänger Anthony Kiedis liessen sich bei ihrem Auftritt im Stade de Suisse in Bern keine Müdigkeit anmerken.
Mit grossen Hits wie „Dani California“ (2006) legten sie früh im Konzert die Basis für eine Rockfeier, die kaum je an Schwung verlor und bis in die hintersten Reihen heftig beklatscht wurde. Der fast 50-jährige Kiedis hüpfte und tänzelte auf der Bühne.
Mit einem herzhaften „hello, you Swiss motherf***s“ wandte sich der Bassist Flea, der ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der seit 1983 existierenden Band gehört, ans Publikum. Kiedis und Flea plauderten auch sonst ausgiebig, während sich der technische Aufwand mit einigen Videowänden eher durchschnittlich ausnahm.
Eine Band, die ihrem Publikum grosse, nach Jahrzehnten noch frische Songs wie „Under The Bridge“ (1991) und „Californication“ (1999) bietet, kann sich Schnickschnack wohl auch lässig sparen.
Der Grund dafür, dass die im September 2011 gestartete „I’m with You“-Tour ohne Unterbruch bis weit in den Herbst andauert, ist offenbar ein unerfreulicher. Gemäss Wikipedia-Angaben sollen die Rocker davon ausgehen, dass sich Konzerte in Europa ab kommendem Jahr wegen der Währungsturbulenzen nicht mehr rechnen.
Bereits der Vorverkauf für die 2012 noch anstehenden Auftritte der Red Hot Chili Peppers scheint in den USA und Kanada besser zu laufen als in Europa. In Bern gingen am Dienstag jedoch 40’000 von 45’000 Tickets weg. Ausverkauft war das Konzert der kalifornischen Rockband im vergangenen Dezember in Zürich.