Das Reformpaket Altersvorsorge 2020 hat laut einer von Pro Senectute in Auftrag gegebenen Umfrage bei der Bevölkerung gute Chancen. 57 Prozent der Bevölkerung befürwortet die Vorlage. Diese befindet sich allerdings immer noch in der parlamentarischen Beratung.
Zum zweiten Mal führte das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag von Pro Senectute eine Umfrage zur Akzeptanz der Reform «Altersvorsorge 2020» durch. Befragt wurden 1007 Personen. Für die Befragten bleibt der Ansatz, die 1. und 2. Säule gemeinsam zu reformieren, zentral für die Zustimmung zur Reform.
Bei den Personen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren stieg allerdings die Verunsicherung. Waren es im Herbst 2014 noch 18 Prozent, die weder dem Pro- noch dem Kontra-Lager zugeordnet werden konnten, erhöhte sich dieser Anteil in der zweiten Umfrage auf 28 Prozent. Bei den Älteren hingegen verfestigte sich die Neigung zur Zustimmung zum Reformpaket.
Akzeptanz bei SP-Sympathisanten sinkt
Positiv bewertet wurde mit einem Anteil von 70 Prozent die vom Ständerat vorgeschlagene Erhöhung der AHV. Auch die Anhebung des Rentenalters für Frauen stösst immer mehr auf Zustimmung. Bei der ersten Umfrage waren 62 Prozent dafür, bei der zweiten 66 Prozent.
Die Akzeptanz bei Personen, die mit der CVP sympathisieren, nahm um acht Prozentpunkte zu und liegt jetzt bei 73 Prozent. Bei den FDP-Anhängern ist die Zustimmung mit 59 Prozent nach wie vor deutlich.
In Kreisen der SP nahm der Anteil der Befürwortenden um 10 Prozentpunkte ab, auf neu 65 Prozent. Bei Anhängerinnen und Anhänger der SVP liegt die Zustimmungsrate bei 47 Prozent.
In einer anderen, im August dieses Jahres veröffentlichten Umfrage der Axa Investment Managers stand, dass 40 Prozent der Bevölkerung noch nie von der Reform Altersvorsorge 2020 gehört hätten. Ziel dieser seit 2011 durchgeführten Umfrage war es, den Wissensstand der Bevölkerung zur zweiten Säule und zu ihrer persönlichen Pensionskasse abzufragen.
Rentenalter 65 und tieferer Umwandlungssatz
Das vom Bundesrat vorgeschlagene Paket der Altersvorsorge 2020 hat im Ständerat die erste Hürde genommen hat. Es sieht unter anderem ein Rentenalter für Frauen und Männer von 65 Jahren vor. Ausserdem soll der Umwandlungssatz für Pensionskassenguthaben auf sechs Prozent gesenkt werden.