Rege Bautätigkeit der SBB vor dem Anstich des Eppenbergtunnels

An den beiden Enden des künftigen Eppenbergtunnels der SBB im Solothurner Niederamt bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Die Bohrmaschine, die den drei Kilometer langen Bahntunnel ausbricht, soll im Spätsommer auf der Wöschnauer Seite installiert werden und sich von dort aus in Richtung Gretzenbach durch den Berg fressen.

An den beiden Enden des künftigen Eppenbergtunnels der SBB im Solothurner Niederamt bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Die Bohrmaschine, die den drei Kilometer langen Bahntunnel ausbricht, soll im Spätsommer auf der Wöschnauer Seite installiert werden und sich von dort aus in Richtung Gretzenbach durch den Berg fressen.

Die Arbeiten für den 885 Millionen Franken teuren Vierspurausbau zwischen Olten und Aarau seien auf Kurs und vor allem in Wöschnau und Gretzenbach unübersehbar, sagten die Verantwortlichen am Dienstag bei einer Baustellenbesichtigung vor den Medien.

In Wöschnau und Gretzenbach erstellt die SBB seit April 2015 die Hangeinschnitte und Baugruben für die beiden Portale des rund drei Kilometer langen Eppenbergtunnels. Die 100 Meter lange und 2400 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine frisst sich von Ende 2016 bis 2018 durch den Berg.

Baugrube für Ostportal zur Hälfte fertig

Im Wöschnauer Hang erstellt das Bauteam eine rund 200 Meter lange, 20 Meter breite und 25 Meter tiefe Baugrube. In dieser wird ab Spätsommer 2016 die Tunnelbohrmaschine installiert.

Die Grube ist bereits zur Hälfte fertiggestellt. Die Grubenwand wird mit Felsanker, Spritzbeton und Armierungsgittern abgestützt. Die insgesamt 1500 Anker werden bis zu 24 Meter tief in den Hang gebohrt und an der Aussenwand jeweils mit einem eine Tonnen schweren Betonquader gesichert.

Um den nötigen Platz für die Baumaschinen und die spätere Anlieferung der Tunnelbohrmaschine zu schaffen, musste die Kantonsstrasse im Baugrubenbereich rund 15 Meter in Richtung Aare verschoben werden.

Grosser Installations- und Deponieplatz

Unterhalb der Hauptstrasse, an der Grenze zwischen Wöschnau und Schönenwerd, entsteht auf einer Fläche von rund zwei Fussballfeldern der Hauptinstallationsplatz für die Tunnelarbeiten. Im Endausbau verfügt dieser über Verladegleis, Betonzentrale, Werkstatt, Baubüros, Kantine und Schlafcontainer.

Daneben entsteht ein rund fünf Fussballfelder grosser Zwischendeponie- und Materialaufbereitungsplatz. Bis zu 150 Bauleute werden den Installationsplatz von Anfang 2016 bis Sommer 2019 als Basis für die Arbeiten nutzen.

Damit die Arbeiter künftig mit Gerätschaften und Material direkt zur Baustelle gelangen können, wird bis Dezember 2015 etappenweise ein 7 Meter hoher und 7 Meter breiter Verbindungstunnel erstellt, welcher unter der Hauptstrasse hindurchführt.

Bohrmaschine präzise aus dem Hang leiten

Beim Gretzenbacher Kirchhügel, dem westlichen Tunnelportal, bereitet das Bauteam die Ankunft der Tunnelbohrmaschine vor. Grosse Drehbohrgeräte erstellen Pfähle aus Beton für die sogenannte Zielbaugrube und den Dichtblock, ein 18 Meter hoher, 19 Meter breiter und 4 Meter tiefer Betonquader.

In diesen wird der Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine auf ihren letzten Metern präzise eingeführt und fährt dann aus. Von 2018 bis 2020 wird der zweispurige Tunnel mit der Bahntechnik ausgestattet. Ende 2020 soll der Vierspurausbau in Betrieb gehen.

Im Bau befinden sich auch alle anderen Arbeiten, damit die SBB-Strecke zwischen Olten und Aarau künftig durchgehend vierspurig befahren werden kann. Ist der Vierspurausbau fertig, verschwindet ein weiteres Nadelöhr auf der wichtigen SBB-Ost-West-Achse. Die Fahrzeit zwischen der Westschweiz und der Ostschweiz, beziehungsweise zwischen Bern und Zürich, wird noch einmal um einige Minuten kürzer.

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