Rege Beteiligung bei ägyptischer Parlamentswahl

In Ägypten hat am Mittwoch die zweite Etappe der ersten Parlamentswahlen nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak begonnen. Diesmal wurde unter anderem in den Städten Suez und Assuan gewählt.

Ein Mann geht in Giza an Wahlplakaten vorbei (Archiv) (Bild: sda)

In Ägypten hat am Mittwoch die zweite Etappe der ersten Parlamentswahlen nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak begonnen. Diesmal wurde unter anderem in den Städten Suez und Assuan gewählt.

Ende November und Anfang Dezember hatten bereits die ersten Ägypter hauptsächlich in Kairo, Luxor und Alexandria ihre Stimme abgegeben. Vor den Wahllokalen, die bis 19.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ) geöffnet bleiben sollten, bildeten sich bereits am Morgen lange Schlangen. Am (morgigen) Donnerstag wird die Wahl dann fortgesetzt.

In etlichen Bezirken öffneten Wahllokale aber verspätet. Nach Angaben der staatlichen Medien konnte wie beim ersten Wahlgang in zahlreichen Bezirken die Abstimmung wegen „verwaltungstechnischer“ Probleme nicht pünktlich beginnen oder weil die Richter, die dort Aufsicht führen sollten, zu spät kamen.

In der an Kairo grenzenden Region Giza musste ein Wahllokal nach gewaltsamen Zusammenstössen von Anhängern verschiedener Kandidaten geschlossen werden. Nach Angaben von Wahlhelfern gerieten mehrere Bewaffnete aneinander. Daraufhin hatten Militär und Sicherheitskräfte eingegriffen.

Im zweiten Drittel der Stimmbezirke waren insgesamt rund 18,8 Millionen Wahlberechtigte an die Urnen gerufen. Der zweite Wahlgang der zweiten Etappe findet am 21. und 22. Dezember statt.

In der ersten Etappe hatten die Wähler unter anderem in der Hauptstadt Kairo und in der Küstenstadt Alexandria ihre Stimme abgegeben. Aus dem Urnengang waren die islamistischen Parteien mit rund 65 Prozent der Stimmen als Sieger hervorgegangen.

Muslimbrüder im Aufwind

Auch vor der zweiten Etappe gaben viele Wähler an, etwa für die Muslimbrüder stimmen zu wollen. „Sie haben politische Erfahrung, und sie sind gemässigt“, sagte der Regierungsbeamte Abdel Halim in Giza. Dagegen äusserte ein anderer Wähler dort die Befürchtung, dass die Islamisten der für das Land so wichtigen Tourismusindustrie schaden würden.

Vom 3. Januar an ist schliesslich die dritte und letzte Gruppe zur Wahl aufgerufen, zu der neben der Sinaihalbinsel auch die Region um das Nildelta gehört. Erst danach werden zwischen Ende Januar und Mitte März in ebenfalls drei Etappen die Mandate für die zweite Kammer vergeben. Insgesamt sind rund 50 Millionen Ägypter aufgerufen, über die 498 Sitze im Parlament zu entscheiden.

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