Die Regierung will den Lärm der Dreirosenbrücke um 15 Dezibel dämpfen. Profitieren sollen beide Uferseiten. Ob es klappt, hängt von Bern ab.
Die Dreirosenbrücke in Basel soll rheinunterseitig teilweise verglast werden. Damit kann der Lärm auch in Richtung Rheinuferpromenade und Novartis Campus gedämpft werden. Gemäss einer Absichtserklärung finanzieren Novartis und der Kanton die Massnahme zu gleichen Teilen mit je 3,3 Millionen Franken.
Die 2004 eröffnete Dreirosenbrücke ist derzeit nur in Richtung Stadt verglast. Aus lüftungs- und schalltechnischen Gründen war beim Bau eine vollständige Verglasung nicht möglich. Schon 2012 wurden in einem parlamentarischen Vorstoss Massnahmen zur Lärmreduktion gefordert, geschehen ist bisher aber nichts. In einem am Freitag veröffentlichten Bericht präsentiert die Regierung nun einen Vorschlag.
Vorgesehen ist, dass an den bisher offenen Brückenrändern auf einer Länge von je 40 Metern eine Verglasung angebracht wird. Der Mittelbereich der Brücke müsse dagegen aus lüftungstechnischen Gründen auf einer Länge von rund 190 Metern «zwingend offen bleiben», heisst es weiter. Eine vorgehängte schräge Glaswand soll jedoch in diesem Bereich den Lärm abdämmen.
15 Dezibel weniger Lärm
An der Rheinuferpromenade werde damit eine Lärmreduktion von 15 Dezibel erreicht, schreibt die Regierung. Auch in der Nähe der Brückenköpfe werde eine bedeutende Lärmreduktion erzielt.
Die Regierung weist darauf hin, dass das Bundesamt für Strassen (Astra) als Eigentümerin der Brücke Vorschläge zur Lärmreduktion bisher aus «unterhaltstechnischen Gründen und zur Vermeidung von Präjudizien» nicht akzeptiert habe. Deshalb habe das Bau- und Verkehrsdepartement diesen neuen Vorschlag ausgearbeitet.
Ob diese Lösung umgesetzt werden kann, ist noch offen. Eine definitive Stellungnahme des Astra zum neuen Vorschlag steht laut Regierung noch aus. Auch fehle noch die architektonische Bewertung des Vorschlages sowie eine mit dem Bauwerk kompatible gestalterische Lösung.
Auch bei den Kosten ist man noch nicht so weit, dass dem Parlament eine Vorlage unterbreitet werden kann. Gemäss einer Grobschätzung werde jedoch das mit der Novartis vereinbarte Kostendach von 6,6, Mio. Franken ausreichen, hält die Regierung weiter fest. Sie stellt einen Ratschlag für Frühjahr 2017 in Aussicht.