Mit zahllosen Sprengfallen in Gebäuden, an Brücken und auf Strassen hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Offensive der irakischen Streitkräfte auf die Stadt Tikrit gestoppt.
«Die Schlacht um die Rückeroberung wird schwierig», sagte ein Sprecher der Schiiten-Miliz Asaib Ahl al-Hak am Dienstag. Die Miliz ist massgeblich an dem Angriff beteiligt. «Es gibt überall Sprengsätze, deswegen wurden unsere Truppen aufgehalten.»
Die Regierung in Bagdad hatte am 2. März die bislang grösste Offensive gegen den IS gestartet, um Tikrit nach neun Monaten von den Extremisten zurückzuerobern. Noch am Wochenende hatte es von beteiligten Kämpfern geheissen, bis Dienstag könnten die Dschihadisten aus dem Zentrum vertrieben sein.
Doch am Montagabend stoppte Innenminister Mohammed al-Ghabban dann die Offensive auf die Stadt in der zentralen Provinz Salaheddin. Seine Begründung: Die Zahl der «Verluste» müsse begrenzt und Strassen und Gebäude geschützt werden.
Er liess allerdings offen, wie diese Ziele erreichen werden sollen, indem die Belagerung des Zentrums verlängert wird. Die internationale Militärallianz unter Führung der USA hat es abgelehnt, die Offensive mit Luftangriffen zu unterstützen, da neben schiitischen Milizen auch iranische Militäreinheiten daran beteiligt seien.
Zivilisten geköpft
Der IS verbreitete am Dienstag im Internet Bilder, auf denen zu sehen war, wie Anhänger der Dschihadistenmiliz vier Zivilisten in Tikrit mit Messern die Kehlen durchschneiden. Den Männern wurde vorgeworfen, sie hätten Zellen zur Rekrutierung von IS-Gegnern gebildet.
Irakische Medien berichteten, unter den Toten seien ein lokaler Parlamentsabgeordneter, ein hochrangiger Polizist und ein Journalist gewesen.