Reicht fürs ganze Wochenende und schmeckt aufgewärmt noch besser: Linseneintopf

Linsen und Wintergemüse ergeben einen wunderbaren Eintopf. Nicht sparen an der Menge, denn aufgewärmt schmecken die Hülsenfrüchte noch besser. Deutsche Sprach‘ – schwere Sprach‘, aber französische Sprach‘ auch. Es ist eine sehr ernüchternde Erkenntnis, dass man nach so vielen Jahren, die man sich mit Schulfranzösisch abgemüht hat, die Sprache unserer unmittelbaren Nachbarn nicht wirklich gut […]

Linsen und Wintergemüse ergeben einen wunderbaren Eintopf. Nicht sparen an der Menge, denn aufgewärmt schmecken die Hülsenfrüchte noch besser.

Deutsche Sprach‘ – schwere Sprach‘, aber französische Sprach‘ auch. Es ist eine sehr ernüchternde Erkenntnis, dass man nach so vielen Jahren, die man sich mit Schulfranzösisch abgemüht hat, die Sprache unserer unmittelbaren Nachbarn nicht wirklich gut sprechen kann. Die ungezählten Stunden mit accent grave, accent circonflex, plus-que-parfait und vocabulaires, das ist alles irgendwie haften geblieben, aber in der Praxis dann doch nur schwammig abrufbar. 

Nackt Eintopf essen

Ein kleiner Crash-Kurs durch die Verfänglichkeiten der langue française. Angenommen, Sie wollen in einem Baumarkt eine Taschenlampe und Batterien kaufen. Gerade das war aber zu keiner Zeit Inhalt einer Franzistunde, deshalb vorgängig der Blick ins Wörterbuch und auf google translator. Aha, „une torche avec des piles“, ganz einfach. Der Weg zum Baumarkt ist lang und bis dorthin wird der auswendig gelernte Satz zu „un torchon avec des pilules“, was soviel heisst wie „ein Lappen mit Pillen.“ Der Verkäufer grinst ein bisschen, weiss aber, was gemeint ist, wunderbar.

Manchmal geht’s ungewollt unter die Gürtellinie. Ich sag’s jetzt grad wie es ist: Einen Bekannten zu einem einfachen Essen, also zu einem Eintopf oder einer Art Pfannengericht („un repas à la poêle“) einladen, heisst nicht „un repas à poil“, auch wenn es fast haargenau gleich tönt. Es könnte komplett missverstanden werden, denn „à poil“ heisst nackt. Und unsere Austauschschülerin aus Baden-Baden wollte auf die Frage nach ihrem Lieblingsgericht antworten, sie liebe Hühnchen, also auf gut deutsch Pute. Ihr „j’aime bien manger pute“ sorgte doch für ziemliches Gelächter.

Apropos Eintopf, es ist die genau richtige Jahreszeit dafür, und gemäss Ernährungswissenschaftlern essen wir Mitteleuropäer viel zu wenig gesunde Hülsenfrüchte. Also ab in den Topf mit den Linsen. Dazu passen Wienerli mit Senf.

Linseneintopf

Eine Zwiebel schälen und klein schneiden, in Olivenöl andünsten. Zwei grosse Karotten und etwa einen Drittel einer Sellerieknolle rüsten und in Würfel schneiden. Zu den Zwiebeln in die Pfanne geben, umrühren. 250 Gramm gelbe oder grüne Linsen beigeben, mischen, kurz anziehen lassen. Mit einem kräftigen Schuss Weisswein ablöschen, salzen und pfeffern. Ein Loorbeerblatt beifügen. Wenn der Wein zur Hälfte eingekocht ist, mindestens vier Deziliter Gemüsebouillon beifügen. Auf kleinem Feuer etwa 50 Minuten kochen lassen. Hin und wieder Flüssigkeit nachgiessen und am Schluss abschmecken.

 

 

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