Der Amateurgolfer Mathias Eggenberger startet mit einem Rekord ins Omega European Masters in Crans-Montana. Mit 66 Schlägen gelingt ihm der beste Auftakt eines Schweizers seit der Gründung der Tour.
Die Europa-PGA-Tour, der oberste Circuit im europäischen Profigolf, wurde 1972 ins Leben gerufen. Seither sind 84 Schweizer Spieler – Profis und jeweils ausser Konkurrenz spielende Amateure – am Turnier auf dem Walliser Hochplateau angetreten. Paolo Quirici, André Bossert und Julien Clément, die bekanntesten und erfolgreichsten Schweizer Golfer in dieser Zeit, spielten zwischen 12 und 18 Mal im Wallis. Aber keinem von ihnen ist eine so gute Auftaktrunde gelungen wie Mathias Eggenberger, dem Rheintaler aus Grabs mit Jahrgang 1991.
Eggenberger begann seine Runde am 10. Loch. Eine tolle Serie von vier Birdies rahmte er mit zwei Schlagverlusten ein. Die zweiten neun Löcher verliefen etwas ruhiger, bevor Eggenberger mit einem Eagle (2 unter Par) an seinem drittletzten Loch einen spektakulären Schlusspunkt setzte.
«Ich war am Anfang etwas nervös», sagte Eggenberger. «Aber ich konnte das Spiel dann doch recht gut zusammenhalten. Ich fand zu meinem Rhythmus. Ich sagte mir, dass ich einfach mein normales Spiel spielen sollte, ohne das Ganze kompliziert zu machen.» Gelungen ist es ihm bestens.
Mit den 66 Schlägen (4 unter Par) etablierte Eggenberger, Mitglied des Golfclubs Bad Ragaz und von der nächsten Saison an Profi, einen Schweizer Startrekord, mit dem er die alten Grössen André Bossert und Paolo Quirici ablöste. Der Zürcher Bossert spielte 1994 zu Beginn eine 67, bevor der das Turnier im 44. Rang abschloss. Quirici begann im Jahr 2000 ebenfalls mit 67 Schlägen; zuletzt wurde der Tessiner 13.
Mathias Eggenberger hat sein Studium an der Universität von Stirling in Schottland abgeschlossen. Den Wechsel zu den Profis wird er diesen Herbst nach der Teilnahme an den Amateur-Weltmeisterschaften vollziehen.
Im Sommer 2014 machte Eggenberger an der Swiss Challenge auf Golf Sempachersee im luzernischen Hildisrieden auf sich aufmerksam. An diesem Profiturnier der zweiten Kategorie erspielte er sich mit vier 68er-Runden den 3. Platz. Bis heute hat kein anderer Schweizer an der Swiss Challenge besser abgeschnitten.