Trotz weltweiter Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel hat die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre 2011 ähnlich stark zugenommen wie in den Jahren zuvor. Das schreibt die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in ihrem Jahresbericht.
Demnach stieg der Anteil von Kohlendioxid (CO2), dem zentralen Treibhausgas, nach den jüngsten Berechnungen erneut um etwa 0,5 Prozent. Er liegt nun gut 40 Prozent über dem Niveau in vorindustrieller Zeit.
Hauptgrund für diesen weltweiten Anstieg ist die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl in den Kraftwerken weltweit. Dabei spielen Schwellenländer wie China und Indien eine immer grössere Rolle.
Laut dem WMO-Generalsekretär Michel Jarraud werden diese Milliarden Tonnen von CO2 für Jahrhunderte in der Atmosphäre bleiben und für einen weiteren Temperaturanstieg sorgen. „Die Ozeane werden zudem wegen der CO2-Aufnahme immer saurer, was erhebliche Folgen für die Nahrungskette im Meer und die Korallenriffe hat,“ sagte Jarraud am Dienstag in Genf.
In Europa war der CO2-Ausstoss 2011 zurückgegangen. Dies ist laut WMO vor allem auf die Wirtschaftskrise in den südlichen Ländern zurückzuführen.
Stickoxid auch angestiegen
Neben dem CO2 stieg auch der Anteil von Stickoxiden, wie die UNO-Organisation weiter erklärte. Der Effekt von Stickoxid auf das Klima sei fast 300 Mal grösser als der von Kohlendioxid.
Die Weltbank hatte kürzlich gewarnt, bis zum Ende des Jahrhunderts steuere die Welt auf eine Erwärmung um vier Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu. Als gerade noch vertretbar gilt ein Anstieg von zwei Grad.
Neue Klimakonferenz in Doha
In der nächsten Woche treffen sich die Umweltminister der Staatengemeinschaft in Doha zur jährlichen UNO-Klimakonferenz. Dabei wird bis zum 7. Dezember erneut um ein Klimaschutzabkommen gerungen werden.
Dieses Jahr läuft das Kyoto-Protokoll von 1997 aus – das einzige globale Klimaabkommen, das verbindliche Vorgaben für die Emission von Treibhausgasen macht.
Nach dem Scheitern der Konferenz in Kopenhagen im Jahr 2009 gab es in der internationalen Klima-Zusammenarbeit kaum noch Fortschritte. Industrie- und Schwellenländer können sich nicht über eine Lastenverteilung einigen.