Die Solothurner Staatsanwaltschaft hat derzeit so viel zu tun wie noch nie zuvor. Im vergangenen Jahr gingen neue Fälle mit 32‘839 Beschuldigten ein.
Selbst die Erledigung von 32’138 alten Fällen konnte nicht verhindern, dass der Pendenzenberg weiter anwuchs, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht 2016 hervorgeht. Allein bei den Verbrechen und Vergehen stieg die Pendenzenlast um 137 auf 2758 Verfahren.
Viel Arbeit bescherten der Staatsanwaltschaft jene Fälle, die nicht im Strafbefehlsverfahren erledigt werden konnten. Unter den 398 Überweisungen an die Gerichte befanden sich eigentliche Anklagen gegen 241 beschuldigte Personen. 2015 waren es Anklagen gegen 189 Personen gewesen.
Die Zahl der Anklagen, die einen persönlichem Auftritt der Staatsanwaltschaft vor Gericht notwendig machten, betrug 155. Im Vergleich zu 2011 verdreifachte sich diese Zahl nahezu. Als Grund dafür nennt die Staatsanwaltschaft die Verschärfung der Strafzumessung in gewissen Bereichen, etwa bei den Einbruchdiebstählen.
Im Bereich Organisierte Kriminalität konnte der Pendenzenberg etwas abgebaut werden, weil 2016 kein neuer grösserer Fall dazu kam. Insgesamt rechnet die Staatsanwaltschaft aber in Zukunft weiterhin mit einer Mehrbelastung, nicht zuletzt auch wegen den am 1. Oktober 2016 in Kraft getretenen Massnahmen der Ausschaffungsinitiative.