Die Rekurskammer der FIFA senkt die Sperren von Sepp Blatter und Michel Platini um zwei auf sechs Jahre und korrigiert damit das Urteil der Ethikkommission des Weltverbandes leicht.
In beiden Fällen machten die Richter mildernde Umstände geltend. Hintergrund der Urteile gegen die einst weltweit führenden Fussball-Funktionäre ist eine dubiose Überweisung Blatters von zwei Millionen Franken auf das Konto seines früheren Wahlkampfberaters.
Vom zweitinstanzlichen Entscheid erfuhr der langjährige FIFA-Patron Blatter an seinem Wohnsitz in Zürich. Der Walliser reagierte auf den Richterspruch umgehend und verärgert: «Ich bin tief enttäuscht von der FIFA-Rekurskommission. Selbstverständlich ziehe ich den Fall ans CAS weiter.»
Acht Tage nach seiner mehrstündigen Anhörung im Home of FIFA hatte Blatter mit einer positiveren Nachricht gerechnet, zumal sein juristischer Stab viele Vorwürfe entkräftet habe.
Mit dem Weiterzug zum internationalen Sportgerichtshof in Lausanne ist zeitnah zu rechnen. Beim ausserordentlichen Wahlkongress in Zürich am Freitag wird der 79-jährige Walliser indes nicht zugelassen sein. Der Traum vom Abschied vor grossem Publikum verflüchtigte sich für ihn endgültig.
Die Forderung der Untersuchungskammer der Ethikkommision, gegen das prominente Duo eine lebenslängliche Verbannung auszusprechen, wies das Berufungsgericht zurück. Der Korruptionsverdacht habe sich nicht erhärtet.