Der Aufstieg ist das Ziel, das Niemandsland die Realität. Zwar spielt der 1. FC Nürnberg mit Trainer René Weiler in der 2. Bundesliga ordentlich, aber die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig.
Auch im zweiten Zweitliga-Jahr nach dem Bundesliga-Abstieg steckt der 1. FC Nürnberg im Mittelmass fest. Beim 0:0 gegen den Karlsruher SC am Montagabend machte das Team von Weiler vieles richtig – nur die Tore fehlten. Mal wieder. Das Übergewicht auf dem Platz münzten die Franken nicht in Zählbares um. Seit fünf Liga-Partien wartet das Team nun bereits auf den fünften Saisonsieg in der 2. Fussball-Bundesliga.
Hoffnung auf den Durchbruch hatte der fulminante 5:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf vom vergangenen Dienstag im DFB-Pokal gemacht, doch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor schien am Montag erneut wie aufgebraucht.
Schuld an der montäglichen Torflaute sind andere, meinen Mannschaft und Trainer. Der Mittelfeldspieler Hanno Behrens haderte vor allem mit dem Schiedsrichter-Gespann: «Man hat das Gefühl, man muss hier teilweise gegen einen Mann mehr spielen», meinte er.
Wie sein Trainer berief sich Behrens vor allem auf jene Szene, als Schiedsrichter Arne Aarnink nach einer halben Stunde ein Kopfballtor von Niclas Füllkrug wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt hatte. Coach Weiler pflichtete ihm bei: «Das war kein Abseits, da kannst noch hundert Linien ziehen», monierte er.
Unabhängig von den fehlenden Erfolgserlebnissen mache es aber «schon viel mehr Freude, der Mannschaft zuzusehen, wie sie spielt», so Weiler. Das inzwischen dritte Unentschieden nacheinander bringt den Verein sportlich aber einfach nicht weiter. Nach der Nullnummer gegen den badischen Tabellen-Nachbarn verharrt der Ranglisten-Zehnte erst einmal weiter im Niemandsland.
Mit zwei Punkten mehr auf dem Konto hätte der «Club» zur oberen Tabellenhälfte aufschliessen können. Eigentlich ist der Aufstieg angepeilt, zum SC Freiburg auf Rang 2 fehlen aber inzwischen schon acht Punkte. Am Samstag wartet nun der 1. FC Union Berlin. Sportvorstand Andreas Bornemann will dort endlich mehr Zählbares. «Wir müssen jetzt auswärts mal was reissen und nicht immer: Zuhause hui und auswärts pfui», mahnte er.