Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi will die Parlamentswahlen 2018 ansetzen. Unabhängig davon, wie das bevorstehende Referendum über die Verfassungsreform ausfalle, solle in zwei Jahren abgestimmt werden, sagte der Regierungschef am Sonntagabend.
Bislang hatte Renzi immer sein politisches Schicksal mit dem Ergebnis des Referendums verbunden. Der 41-Jährige deutete dabei seinen Rücktritt für den Fall an, dass das Vorhaben bei den Wählern durchfällt.
Die Volksbefragung soll zwischen Oktober und Dezember stattfinden. Das Reformvorhaben soll mehr Stabilität in das von häufigen Regierungswechseln geprägte politische System in Italien bringen.
Angesichts der vielen Unentschlossenen unter den 50 Millionen Wählern in Italien und der wachsenden Ablehnungsfront sprechen Beobachter von einem politischen Vabanquespiel Renzis und seiner Mitte-Links-Regierung. Der Ausgang des Referendums könnte auch eine Schockwelle durch die Europäische Union nach dem Brexit-Votum der Briten senden.
Erschütterungen könnten die italienischen Geldinstitute, die mit problembehafteten Krediten von rund 360 Milliarden Euro zu kämpfen haben, in weitere Turbulenzen stürzen.