Reparaturarbeiten am AKW Leibstadt beendet

Das AKW Leibstadt (KKL) hat die Reparatur der Bohrlöcher in der Schutzhülle des Reaktors fristgerecht abgeschlossen. Die Aufsichtsbehörde ENSI hat die verschweissten Löcher am Freitag überprüft und die Freigabe erteilt.

Ein zugeschweistes Loch in der Schutzhülle des Reaktors (Bild: sda)

Das AKW Leibstadt (KKL) hat die Reparatur der Bohrlöcher in der Schutzhülle des Reaktors fristgerecht abgeschlossen. Die Aufsichtsbehörde ENSI hat die verschweissten Löcher am Freitag überprüft und die Freigabe erteilt.

Bei der Reparatur wurden die sechs je sechs Millimeter grossen Bohrlöcher von beiden Seiten leicht angesenkt und danach mit Schweissmaterial von beiden Seiten verschlossen, wie KKL-Leiter Andreas Pfeiffer am Freitag vor den Medien in Leibstadt ausführte.

Die Arbeiten dauerten weniger als acht Stunden, die Vorbereitung aber rund zehn Tage, sagte Pfeiffer. Es sei sehr viel Papierkram notwendig gewesen.

Vor den eigentlichen Arbeiten mussten zudem Testschweissungen durchgeführt werden, bei denen abgeklärt wurde, ob die Methode und die damit betrauten Personen geeignet waren, die Arbeiten ausführen.

Ziel sei es gewesen, ein Provisorium zu vermeiden. Nach den Schweissarbeiten wurde geprüft, ob das Containment dicht ist und keine Radioaktivität mehr entweichen kann.

Die Bohrlöcher, die 2008 zur Installation von zwei Feuerlöschern dienten, befanden sich in der Stahlhülle, welche innen am eigentlichen Betoncontainment um das Reaktordruckgefäss eine zusätzliche Schutzhülle bildet.

Das ENSI hatte kurz davor die Dichtheit des Containments geprüft. Hätten die Löcher damals schon bestanden, wären sie bei diesem Test erkannt worden, sagte Pfeiffer. Über die Kosten der ganzen Reparatur konnte Pfeiffer noch keine Angaben machen.

ENSI verlangt Bericht

Im Nachgang zu diesem Ereignis will die Kernkraftwerk Leibstadt AG nun laut Pfeiffer abklären, wie es zu dieser unsachgemässen Installation hatte kommen können. Wichtig sei nun, dass das Vertrauen wieder hergestellt werde.

Auch das ENSI stellte in einer Mitteilung vom Freitag klar, dass die Analyse des Vorkommnisses damit noch nicht erledigt sei. Das KKW Leibstadt müsse bis zum 24. Juli einen Folgemassnahmenbericht mit konkreten Detailangaben zum Vorkommnis einreichen.

Das ENSI werde überprüfen, ob die darin dargelegten Massnahmen geeignet sind, um derartige Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern. Falls notwendig, werde das ENSI zusätzliche Massnahmen fordern.

Das AKW blieb während den ganzen Reparaturarbeiten in Betrieb. Das Kraftwerk wird erst im August zur eigentlichen Jahresrevision heruntergefahren und abgestellt.

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