In diesem Jahr sind nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen weltweit mindestens 66 Journalisten getötet worden. Das seien neun Journalisten mehr als 2010, teilte die Organisation am Donnerstag mit.
Das gefährlichste Land sei mit zehn getöteten Journalisten Pakistan gewesen. Erst am Montag hatte die Organisation Press Emblem Campaign erklärt, in diesem Jahr seien weltweit mindestens 106 Journalisten getötet worden.
Laut Reporter ohne Grenzen wurden 2011 zudem 1044 Journalisten festgenommen, nachdem es 2010 noch 535 gewesen waren. Grund für den starken Anstieg seien die massiven Proteste des arabischen Frühlings, aber auch in Staaten wie Griechenland, Weissrussland, Uganda, Chile und den USA. Die meisten Reporter würden aber in China, Iran und Eritrea festgehalten.
Erstmals veröffentlichte Reporter ohne Grenzen auch eine Liste mit den zehn gefährlichsten Orten der Welt für Journalisten. Dazu zählen unter anderem der Tahrir-Platz in Kairo, die libysche Stadt Misrata, mehrere Städte in Syrien, der Bezirk Khuzdar in der südpakistanischen Provinz Baluchistan und der mexikanische Bundesstaat Veracruz.
Druck gegen Blogger gestiegen
Auch die Repressionen gegen Blogger und Internetaktivisten haben laut Reporter ohne Grenzen weiter zugenommen. So seien bisher 199 Internet-Dissidenten festgenommen (2010: 152), zudem hätten mindestens fünf Online-Aktivisten ihr Leben verloren.
Der Anstieg der Repressionen gegen Blogger und Internetnutzer hänge mit deren wachsender Rolle bei der Verbreitung von Informationen und Nachrichten zusammen. Einen Anstieg wurde auch bei der Zahl der Länder mit Online-Zensur verzeichnet, die sich von 62 auf 68 erhöht habe. Dagegen sei die Zensur konventioneller Medien mit rund 500 zensierten Medien konstant geblieben.