Zwei Tage vor der wichtigen Republikaner-Vorwahl im US-Staat New Hampshire haben sich die Kandidaten auf den Favoriten Mitt Romney eingeschossen. Sie zweifelten in einer Debatte im US-Sender NBC am Sonntagvormittag (Ortszeit) die konservative Haltung des Multimillionärs an.
Auch wurden Romney von seinen Rivalen wenig Chancen eingeräumt, die Wahl gegen US-Präsident Barack Obama im November gewinnen zu können.
Mit am schärfsten wandte sich der ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses, Newt Gingrich, gegen den früheren Unternehmer. Als sich Romney gegen Kritik an seiner politischen Karriere wehrte, erwiderte Gingrich: „Können wir mit dem frommen Quatsch aufhören?“ Romney müsse erst einmal auf Augenhöhe mit dem amerikanischen Volk kommen.
Der Ex-Senator aus Pennsylvania, Rick Santorum, warf dem früheren Gouverneur von Massachusetts zudem vor, sich 2006 vor einer neuerlichen Bewerbung angesichts starker Konkurrenz gedrückt zu haben.
Obama im Visier Romneys
Bei einer TV-Debatte in selber Runde am Vorabend hatten Romneys Rivalen zur Überraschung vieler Beobachter noch weitgehend auf scharfe Attacken gegen den derzeitigen Spitzenreiter verzichtet. Romney hatte dadurch freie Bahn, hauptsächlich Präsident Obama ins Visier zu nehmen.
So warf Romney Obama in der Debatte in Manchester (New Hampshire) unter anderem vor, er wolle die USA „in einen Wohlfahrtsstaat in europäischem Stil verwandeln“. Der Präsident habe zudem die Rezession in den USA mit seiner Politik noch verschlimmert und die Erholung erschwert. Romney sprach dem Präsidenten ausserdem jegliche aussenpolitische Führungskraft ab.