In der Pariser Gastronomiebranche herrscht schon vor Silvester Katerstimmung: Nach den Anschlägen in der französischen Hauptstadt ist die Zahl der Reservierungen für den 31. Dezember dramatisch zurückgegangen.
«Es trifft uns schwer, rund 50 Prozent weniger», sagte Alain Fontaine vom Hotel- und Gaststättenverband Synhorcat der Nachrichtenagentur AFP. «Das ist die Tendenz seit den Attentaten, zwischen minus 40 und minus 50 Prozent, und das bestätigt sich an den besonders wichtigen Tagen: am 24. Dezember, am Weihnachtsfeiertag, am Silvesterabend und an Neujahr.»
Nach den Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten sei die Zahl der Reservierungen «eingebrochen», sagte Fontaine. Viele Touristen insbesondere aus den USA und Japan hätten nach den folgenschwersten Anschlägen in der Geschichte Frankreichs ihre Ferien zum Jahresende in Paris abgesagt. Damit falle zahlungskräftige Kundschaft weg. Auch viele Pariser würden die Restaurants an Silvester eher meiden.
«Am 31. Dezember sind normalerweise alle geöffneten Restaurants voll», sagte auch Bernard Boutboul, Chef der auf Gastronomie spezialisierten Beratungsfirma Gira Conseil. «Seit den Attentaten vermeiden die Pariser solche Zusammenkünfte.»
Nach der Anschlagsserie, bei der Islamisten die Pariser Konzerthalle Bataclan, eine Reihe von Bars und Restaurants sowie die Fussballarena Stade de France attackierten, war die Zahl von Restaurantbesuchen und Hotelübernachtungen in der französischen Hauptstadt stark zurückgegangen. Die Branche rechnet mit einer Besserung ab Anfang kommenden Jahres.