Die Sanierung der italienischen Bank Monte dei Paschi durch private Investoren hängt am seidenen Faden.
Der Bankenrettungsfonds Atlante habe per Schreiben vom Samstag «tiefgreifende Vorbehalte» gegen einen wichtigen Teil des Vorhabens vorgebracht, teilte Monte Paschi am Montag mit.
Dabei geht es um die Bedingungen eines Brückendarlehens. Dieses steht in Zusammenhang mit Plänen, faule Kredite im Volumen von 28 Milliarden Euro abzustossen. Falls die von der Verwaltung des Fonds, Quaestio, vorgebrachten Bedenken nicht ausgeräumt werden könnten, werde das Rettungsmanöver nicht mehr rechtzeitig gelingen.
Das Geldhaus ächzt wie die gesamte Branche in Italien unter einem Berg fauler Kredite, der sich im Zuge einer hartnäckigen Konjunkturflaute angehäuft hat. Die Krisenbank braucht bis zum Jahresende fünf Milliarden Euro frisches Kapital. Dazu sollen Anleger neue Aktien kaufen. Institutionelle Investoren, die mit 65 Prozent den Grossteil der Kapitalerhöhung übernehmen sollen, haben dafür Zeit bis Donnerstag.
Für Altaktionäre und Kleinanleger endet die Zeichnungsfrist bereits am Mittwoch. Parallel zur Kapitalerhöhung bietet die Bank Investoren, die ihre Anleihen halten, einen Umtausch in Aktien an. Das Angebot läuft noch bis Mittwoch. Je besser es angenommen wird, desto geringer kann das Volumen der Kapitalerhöhung ausfallen.
Die Rettungsaktion soll insgesamt 558 Millionen Euro kosten. Der grösste Batzen sind 200 Millionen Euro, die Atlante dafür erhalten soll, dass er MPS einen grossen Teil der faulen Kredite abnimmt. Die Mehrheit des Rettungsfonds liegt bei privaten Investoren.
Die Regierung in Rom hat bereits Unterstützung signalisiert, falls das ins Taumeln geratene Institut aus der Toskana nicht genügend Kapital einsammeln kann. Allerdings müssten nach den EU-Regularien auch Privatanleger Verluste tragen, wenn der Staat einem Geldhaus zur Seite springt. Das wäre in diesem Fall politisch sehr brisant.