Rettungsteam mit verletztem Höhlenforscher vor steilem Aufstieg

Stück für Stück kommt der verletzte Höhlenforscher seiner Befreiung aus Deutschlands tiefster Höhle näher. Das Rettungsteam hat einen grossen Teil des Weges geschafft. Doch das Schwierigste steht noch bevor. An der Rettung sind inzwischen rund 20 Schweizer beteiligt.

Ein Höhlenretter seilt sich am Eingang der Höhle ab (Bild: sda)

Stück für Stück kommt der verletzte Höhlenforscher seiner Befreiung aus Deutschlands tiefster Höhle näher. Das Rettungsteam hat einen grossen Teil des Weges geschafft. Doch das Schwierigste steht noch bevor. An der Rettung sind inzwischen rund 20 Schweizer beteiligt.

Das Rettungsteam mit dem schwer verletzten Höhlenforscher hat am Wochenende bereits einen grossen Teil der Strecke in der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden bewältigt. Wie die bayerische Bergwacht berichtete, bewegten sich die Retter bislang weitgehend waagerecht im Berg auf etwa 900 Metern Tiefe.

Ab dem nun erreichten Lager Nummer 4 geht es in den kommenden Tagen steil nach oben. Denn zum Erreichen des Biwaks 3 in rund 700 Metern Tiefe muss das Rettungsteam streckenweise senkrecht in die Höhe klettern. Bis zu zwei Tage kann es dauern, bis die Gruppe am Lager 3 eintrifft.

Schädel-Hirn-Trauma

Seit 17.28 Uhr am vergangenen Freitagabend wird der Wissenschaftler, der bei einem Steinschlag ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt, aus der Höhle transportiert. Zuvor musste er fünf Tage lang am Unglücksort in der tiefsten und extremsten Höhle Deutschlands ausharren.

Der Zustand des Verletzten ist nach Angaben der Bergwacht weiterhin stabil. Der Transport des Forschers ans Tageslicht wird voraussichtlich etwa eine Woche dauern, manche halten auch eine noch längere Zeitspanne für möglich.

Erschöpfte Helfer

Das Rettungsteam steht unter der Leitung der bayrischen Bergwacht und vereint Rettungsteams aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz. Insgesamt sind etwa 100 Retter im Einsatz – darunter auch rund zwanzig Spezialisten der Schweizer Höhlenrettung.

Am Samstag sei eine weitere Schweizerdelegation abgereist, um einen Teil der Rettungskräfte abzulösen, teilte Speleo-Secours Schweiz am Sonntagabend mit. Die Anforderungen an die einzelnen Retter seien enorm.

Nach jeder Teilstrecke wechseln die Rettungskräfte und der behandelnde Arzt. Auch am Einstieg der Höhle in 1800 Metern Höhe harrt ein Notarzt aus – für die Helfer, die unten im Einsatz sind. Denn diejenigen, die nach oft mehrtägigem Einsatz wieder ans Licht kommen, seien vollkommen erschöpft, berichtete die Bergwacht.

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